Schweizer Schiesssportverband

Buchser Exploit, Aarauer Debakel

Die siegreichen Buchser Schützen mit (v.l.): Roland Erni, Coach Romy Costan, Peter Baumann, Martin Zaugg, Peter Haltiner, Sonja Scherer, Markus Weibel, Dimitri Martellato und Rolf Gloor.

Die siegreichen Buchser Schützen mit (v.l.): Roland Erni, Coach Romy Costan, Peter Baumann, Martin Zaugg, Peter Haltiner, Sonja Scherer, Markus Weibel, Dimitri Martellato und Rolf Gloor.

Die Aargauer Mannschaftsmeisterschaft der 300m-Gewehrschützen endete mit der grössten Überraschung seit Beginn dieses Anlasses: Der «abonnierte» Sieger Aarau fiel am Finaltag in Oeschgen aus den Medaillenrängen. Stattdessen triumphierte der Schützenbund Buchs mit einem Exploit.

Nach dem Halbfinal kündigte sich der obligate Ausgang an. Titelverteidiger Aarau lag mit deutlichem Vorsprung vor dem erwarteten Medaillenanwärter Beinwil/Freiamt an der Spitze. Doch im Final liefs der SG Aarau, die sieben der letzten zehn Austragungen gewonnen hatte, von Beginn weg schlecht. Dieser Trend zog sich durch. Mit einem einzigen Resultat über 190 Punkte rutschte der grosse Favorit auf Rang vier ab.
Spannend verlief der Kampf ums Aarauer Erbe. Lange führte die schon in den vier Qualifikationsrunden starke FSG Beinwil/Freiamt. Am Schluss sorgte der Solothurner Neuling im Team des SB Buchs, Martin Zaugg, mit 193 Punkten für die Wende. Die Buchser, die als letztes Team in den Final einzogen, setzten sich mit drei Punkten Vorsprung an die Spitze. Die SG Leutwil, Aargauer Mannschaftsmeister vor drei Jahren, verteidigten mit neun Zählern Vorsprung auf Aarau die Bronzemedaille vom Vorjahr.

Die Leichtigkeit des Aussenseiters
«Nach unserer knappen Finalqualifikation passte im Final alles. Für uns war der Tag gerettet, und wir konnten ohne Druck schiessen», erklärte Peter Haltiner die überraschende Steigerung der Buchser Mannschaft von 1501 auf 1531 Punkte. Ein wichtiges Mosaiksteinchen beim grössten Erfolg der Vereinsgeschichte war Teamneuling Martin Zaugg, der mit einer B-Lizenz zum Verein stiess. Eine Woche zuvor hatte er mit Haltiner für Niederbuchsiten den Solothurner Mannschaftsmeistertitel erobert.
Für Aufsehen sorgte das Buchser Teammitglied Markus Weibel. Inmitten von lauter Standardgewehrschützen schoss er mit einem aufgerüsteten Sturmgewehr 57 und lieferte im Finaldurchgang das Topresultat von 194 Punkten. Er krönte damit seine starke Saison, in der er bereits Aargauer Veteranenmeister geworden war. Das Buchser Bestresultat im Final in Oeschgen schoss Rolf Gloor (196), vor Haltiner (195).

Endlich eine Medaille
Nicht lange aufhalten mochte sich der Gewinner der Silbermedaille am kleinen Rückstand auf Buchs. Die FSG Beinwil/Freiamt feierte ihren zweiten Platz wie einen Sieg. «Auf diese Medaille haben wir lange gewartet», erkläre Teammitglied Manuel Furrer. Den Grundstein zum Topresultat lieferten sein Vater Stefan mit dem Tageshöchstresultat von 197 Punkten und sein Cousin Rolf mit 196. «Der Titel wäre möglich gewesen, aber Buchs schoss im Final stark», anerkannte Manuel Furrer. «Wir sind zufrieden, wir haben unser Leistungsvermögen abgerufen.»
Ihr Minimalziel erreichte die SG Leutwil. «Eine Medaille ist gut», fasste Spitzenschütze Marco Lüscher die Stimmung nach Wettkampfende zusammen. «Die Leistung war zwar nicht top, aber doch solid.» Nach einer durchzogenen Saison reisten die «Lüpuer» nur als Nummer fünf zum Finaltag im Fricktal an. Entsprechend zufrieden zeigte sich der Kulmer Verein mit der Bronzemedaille. Lüscher sieht Potential für die Zukunft: «Unser Teamspirit ist super.»

Niederlage ohne Erklärung
Bei den geschlagenen Aarauern dominierte das Rätselraten. «Wir wissen nicht, woran es gelegen hat», erklärte Bettina Bereuter. Sie hatte mit 192 Punkten noch am besten getroffen, enttäuschte aber für ihre Verhältnisse ebenfalls. «Es war ein komischer Final», brachte Erich Hunziker stellvertretend für das Team die Konsternation auf den Punkt. Nach dem Sieg unter der Woche am Rütlischiessen waren die Aarauer zuversichtlich gewesen, doch dann ging im Final gar nichts mehr.

Magden als neuer Topverein
In der Auf-/Abstiegsbarrage Meistergruppe/1. Liga sorgten die Schützen Magden für Aufsehen. Nach solider Vorrunde steigerten sich die Fricktaler von 1495 auf starke 1522 Punkte, was im Barragefinal den klaren Sieg und damit den Aufstieg in die Meistergruppe bedeutete. «Wir haben unser Ziel nach einer guten Saison erreicht und sind vier Jahre nach Beginn in der 3. Liga in der obersten Klasse angekommen», resümierte Teamleader Patrik Benz zufrieden.
Die FS Obersiggenthal bestätigte ihr solides Niveau mit 1507 Punkten, was den sicheren Verbleib in der obersten Klasse bedeutete. Kampflos aus der Meistergruppe verabschiedete sich die FSG Moosleerau. Der Suhrentaler Spitzenverein hat seine Schiessanlage im eigenen Dorf verloren und löst sich Ende Jahr auf. (Wolfgang Rytz)
Rangliste: www.agsv.ch

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