Die Feuerwaffen im Schweizer Schützenmuseum sind Sportgeräte, abgefeuert auf Zielscheiben im freundschaftlichen und sportlichen Wettkampf, oder besondere Prunkstücke, übergeben als Preise und Trophäen an Schützenfesten. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählen sie Geschichten über historische Begebenheiten, technische Entwicklungen, handwerkliches Geschick oder sportliche Höchstleistungen. In den Sammlungen nehmen sie einen hohen Stellenwert ein. Ihre Präsentation löst aber immer wieder Emotionen aus und so werden sie auch als Museumsobjekt zum kontrovers diskutierten Thema.
NEUE PERSPEKTIVE AUF SCHUSSWAFFEN
Für einmal soll diese Perspektive auf Schusswaffen verschoben werden. Durch die Linse des Fotografen Hrvoje Pavelic betrachtet, werden sie zum Motiv in der Kunstfotografie. Für einmal steht nicht ihre Wirkungskraft, sondern ihre Ästhetik im Vordergrund.
Die Auswahl der fotografierten Waffen folgte keinen wissenschaftlichen, sondern rein künstlerischen Kriterien. Der Schaffensweise des Kunstfotografen entsprechend, entstanden die Aufnahmen ohne aufwändige Inszenierung der Motive, sondern sind geprägt von einer Einfachheit, welche die Besonderheit des Objekts herauszuheben vermag. Entstanden ist eine spannungsgeladene Serie von Kunstfotografien, die oftmals nur auf den zweiten Blick erkennen lassen, was als Vorlage für das Motiv diente. Eröffnet wird eine neue Perspektive, womit auch die Waffen selber, die den Fotografien in der Ausstellung gegenübergestellt werden, aus einem differenzierten Blickwinkel wahrgenommen werden können.
Ausstellung «Perspektive Kunst. Waffen aus den Sammlungen, fotografiert von Hrvoje Pavelic» vom 22. November bis 7. Juni 2020 im Schützenmuseum Bern. Vernissage am 21. November um 18.30 Uhr.