Schweizer Schiesssportverband

Missglückter Start für die Schweizerinnen

Im Luftgewehrwettkampf der Frauen am ISSF Weltcup in Peking blieben die Schweizerinnen ohne Finalchance. Mit Rang 47 war Nina Christen die Beste.

Live-Ticker

An einem ISSF Weltcup wird einem nichts geschenkt. Vor allem dann nicht, wenn es um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 geht. Entsprechend hoch war das Niveau am ersten Wettkampftag des ISSF Weltcups in Peking im Luftgewehrwettkampf der Frauen. 628.3 Punkte waren für den Finaleinzug nötig. Ein Wert, den keine der drei Schweizerinnen auch nur annähernd erreichen konnte. Beste Athletin war Nina Christen (Wolfenschiessen NW), die mit einem Resultat von 623.5 Punkten den Schaden in Grenzen halten konnte. Mit 102.9 und 103.1 Punkten in den ersten beiden Serien war ihr Wettkampf schon früh gelaufen. «Bei Nina war sehr viel Bewegung drin», analysierte Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport im SSV. In der Folge versuchte sie sich mehr Zeit zu nehmen für den Schuss-Ablauf. Das zeigte Wirkung: Mit 105.2 und 105.5 Zählern in der dritten und vierten Serie startete sie eine kleine Aufholjagd. In der Folge konnte sie dieses Niveau allerdings nicht ganz halten. «Ihr fehlte etwas die Kraft», so Burger. In einem hochkarätigen Feld sind Werte knapp unter 105 im Schnitt pro Serie gefragt. Erreicht man diese Treffergenauigkeit nicht, wird man durchgereicht. Das passierte Nina Christen. Die Nidwaldnerin, ihres Zeichens Vize-Europameisterin in dieser Disziplin, belegte den 47. Rang.

Vanessa Hofstetter (Neuenegg BE) folgte mit 618.9 Punkten auf dem 72. Rang. Die Bernerin zeigte einen konstanten Wettkampf, sie hatte aber auch Pech. Bereits nach den Probeschüssen musste an ihrer Scheibe das Papier-Band per Hand nachgezogen werden. Nach 26 Wettkampfschüssen musste sie schliesslich die Scheibe wechseln. Das sind nicht die idealen Voraussetzungen, um eine Topleistung abzurufen. «Das ist sehr schade für Vanessa», sagte Daniel Burger. «In den letzten Wochen hat sie mit dem Luftgewehr eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt.»

Nicht auf Touren kam Petra Lustenberger (Rothenburg LU). 616.0 Punkte sind nicht das, was die Luzernerin eigentlich kann. Die erste Serie war mit 103.5 Punkten ansprechend, in der zweiten Serie wechselte Lustenberger nach 14 Schuss und einigen mittelmässigen Schüssen das Korn. Die Massnahme zeigte nicht die gewünschte Wirkung, im Gegenteil: Die Luzernerin schoss eine 8.5. Damit war der Wettkampf so gut wie gelaufen. Sie musste sich mit dem 87. Rang bei 107 Teilnehmerinnen zufriedengeben. Dass sie die Weltklasse-Athletin Snjezana Pejcic (CRO) um einen Zehntel übertraf, wird ihr kein Trost sein. «Das ist schade für Petra. Sie hat in den letzten Wochen sehr gut trainiert und auf hohem Niveau geschossen», erklärte Daniel Burger. «Nach dem Kornwechsel gestaltete sich der Wettkampf für sie aber sehr schwierig.»

In einem spannenden Final setzte sich die Russin Yulia Karimova mit 251.1 Punkten vor Eunji Kwon aus Südkorea durch (250.2). Auch Rang drei ging an mit Jihyeon Keum an eine Schützin aus Südkorea.

 

Lochbihler und dürr souverän weiter

Die beiden Schweizer Männer in Peking traten am ersten Wettkampftag in der Elimination Gewehr 50m Dreistellung an. Jan Lochbihler (Holderbank SO) zeigte in der ersten Ablösung eine abgeklärte Leistung. Mit 1166 Punkten qualifizierte er sich ohne Zittern für den Hauptwettkampf vom Mittwoch, 24. April. Christoph Dürr (Gams SG) startete in der zweiten Ablösung und legte kniend starke 392 Punkte vor. Die 40 Liegend-Schüsse absolvierte der St. Galler in perfekter Manier: Er liess sich 400 Punkte gutschreiben. Stehend verlor er mit 374 Zählern den einen oder anderen Rang. Wie sein Teamkollege Jan Lochbihler kam Dürr am Ende auf 1166 Punkte. Das reichte problemlos für die Qualifikation für den Hauptwettkampf. (van)

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