Schweizer Schiesssportverband

Knapp am Final vorbei

Die European Games in Minsk enden für das Schweizer Schiesssport-Team mit einer leisen Enttäuschung: Petra Lustenberger und Nina Christen verpassen im Dreistellungsmatch Gewehr 50m den Finaleinzug.

Gewehr 50m 3x40 Frauen: Qualifikation, Final

1161 Punkte: Das war die Marke, die es im Dreistellungsmatch Gewehr 50m der Frauen an den European Games in Minsk zu erreichen galt, um in den Final einzuziehen. Ein Wert, den sowohl Petra Lustenberger (Rothenburg LU) als auch Nina Christen (Wolfenschiessen NW) in ihrer Karriere schon unzählige Male übertroffen haben. Doch am letzten Schiesswettkampf mit Schweizer Beteiligung an den European Games erwischten die beiden Schweizerinnen keinen optimalen Tag, zudem spielten ihnen die schwierigen Bedingungen einen Streich. Starke Windböen drückten die Resultate und bevorzugten jene Athletinnen, die auf einer Scheibe möglichst weit links schiessen konnten, weil diese von einer Mauer leicht windgeschützt waren. Petra Lustenberger hatte eine dieser Scheiben (Nr. 5), konnte die Ausgangslage aber nicht zu ihren Gunsten nutzen. Die Luzernerin musste bereits in der ersten Kniend-Serie einen Dämpfer hinnehmen. Mit 94 Punkten fand sie sich weit hinten in der Rangliste wieder. Doch danach liess Lustenberger ihre Klasse aufblitzen: Mit zweimal 98 und einmal 99 Punkten (total 389 kniend) kämpfte sie sich bis in die Top Ten vor. Die vier Liegend-Passen gelangen ihr mit insgesamt 390 Zählern ansprechend, ein Finalplatz lag in Reichweite. Mit 94 und 96 Punkten in den ersten beiden Stehend-Serien war Lustenberger auf Kurs. In der dritten Passe unterlief ihr der berühmte Fehler zuviel. Mit 90 Punkten musste sie all ihre Ambitionen begraben. Ihre insgesamt 1155 Punkte reichten für den 19. Rang.

Nicht vom Scheiben-Glück begünstigt war Nina Christen. Sie schoss auf Scheibe 30 und zählte kniend mit 392 Zählern trotzdem zu den Besten. Liegend war aber der Wurm drin. Das ist insofern erstaunlich, als dass sie am Dienstag, 25. Juni, zusammen mit Jan Lochbihler in dieser Disziplin Gold im Mixed-Team-Wettbewerb gewonnen hatte. Mit 384 Punkten verlor sie viel an Boden. Zu viel, wie sich in den abschliessenden vier Stehend-Passen zeigte. Mit 382 Punkten gelang ihr zwar ein angesichts der Bedingungen gutes Resultat. Das reichte aber nicht mehr für den Sprung unter die ersten Acht. Mit 1158 Punkten klassierte sie sich auf dem 14. Rang. Lediglich drei Zähler fehlten für den Finaleinzug. Dank einer Gold- und einer Silbermedaille (Luftgewehr 10m) darf sie trotzdem zufrieden nach Hause reisen. Für Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport und Nachwuchsförderung beim SSV, ist die Baisse in den Liegend-Passen erklärbar. «Nina ist nach all den Wettkämpfen müde, sie braucht nun eine Pause, damit sie ihre Batterien wieder aufladen kann.»

Für das Schweizer Schützenteam sind die European Games in Minsk damit beendet. Der Mixed-Wettkampf Standardpistole 25m vom Freitag, 28. Juni, findet ohne Schweizer Beteiligung statt. Daniel Burger zieht eine positive Bilanz: «Wir waren als Team sehr gut aufgestellt», betont er. «Mit drei Medaillen und einem Quotenplatz haben wir unsere eigenen Erwartungen mehr als übertroffen.»

Zurück zum Dreistellungswettkampf: Im Final siegte überlegen die Russin Yulia Zykova mit 459.6 Punkten. Sie distanzierte Nikola Mazurova (CZE) um 5.7 Zähler. Bronze ging an Zykovas Landsfrau Polina Khorosheva. (van)

 

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