Vor zwei Jahren in Herisau mussten die Rümlanger den Wettkampfplatz ohne Medaille verlassen. Im letzten Jahr in Bisikon gewannen sie mit 776 Punkten Gold und verwiesen das Team aus Frutigen mit einem Vorsprung von elf Punkten auf den zweiten und die Zuger Mannschaft auf den dritten Platz.
In diesem Jahr zeigte das Rümlanger Team eine überragende Leistung, die von der Konkurrenz nur bestaunt werden konnte. Mit 778 Punkten sicherten sie sich erneut und überlegen Gold und nahmen den zweitplatzierten Zugern 21 Punkte ab. Der Vorsprung auf das drittplatzierte Embrach betrug gar 30 Zähler.
Optimaler Start für Zug, Embrach und Nürensdorf
Die 15 am Final in Rümlang teilnehmenden aus jeweils vier Sportschützinnen bzw. Sportschützen bestehenden Teams mussten sich über drei Vorrunden für den Swiss Cup Final qualifizieren. Der Final selbst wurde in vier Ablösungen geschossen und so konnte nach jeder Ablösung eine Zwischenrangliste erstellt und Spekulationen darüber angestellt werden, welches Team in diesem Jahr am Schluss zuoberst auf dem Podest stehen wird.
Nach dem ersten Durchgang war noch alles offen. Die Teams aus Zug (Christof Arnold, 193), Embrach (Christoph Häsler) und Nürensdorf (Richard Raschle, 193) erwischten den besten Start und führten die Zwischenrangliste an.
Damit war Zug das einzige Team unter den ersten drei, das sich in den beiden Vorjahren zu den Medaillengewinnern zählen durfte - was bereits Raum für erste Spekulationen schaffte.
Ebnöther schlägt einen Nagel ein
In dieser Saison hat Jürg Ebnöther bereits mehrere Schützenfest gewinnen können. Dementsprechend hoch war die Erwartungshaltung an den Rümlanger, der dem Druck standhalten konnte und in der zweiten Ablösung mit 197 Punkten einen perfekten Wettkampf ablieferte.
Die Zwischenrangliste wurde damit stark durchgerüttelt. Rümlang verbesserte sich vom fünften auf den ersten Zwischenrang, während Zug auf den fünften Platz zurückviel. Herisau-Waldstatt (Ralf Zellweger, 194) war - mit einem Rückstand von zehn Punkten auf Rümlang - auf dem zweiten Platz anzutreffen. Embrach konnte sich unter den ersten drei halten und war damit weiterhin auf Medaillenkurs.
Zug zurück auf Silber-Kurs
Im dritten Durchgang schickten die Zuger Michel Stuber ins Rennen um die Zentralschweizer wieder auf Podestkurs zu bringen. Der Plan ging auf. Mit 195 Punkten brachte Stuber die Zuger auf den zweiten Zwischenrang zurück.
Embrach viel auf den fünften Platz zurück und die Medaillen schienen damit ausser Reichweite. Nürensdorf (Sven Bachofner, 190) brachte die Nürensdorfer zurück ins Spiel, die nach der dritten Ablösung mit einem Rückstand von sieben Ringen auf Zug den dritten Platz besetzten - mit zwei Punkten Vorsprung auf das Team aus Frutigen, das vor zwei Jahren als Gold- und vor einem Jahr als Silber-Gewinner aus dem Final hervorgegangen war.
Die Pole-Position wurde auch nach dem dritten Durchgang von Rümlang gehalten. Der Vorsprung auf das zweitplatzierte Team konnte durch Renato Harlacher (193) gar ausgebaut und auf elf Punkte erweitert werden.
Damit war eine Vorentscheidung gefallen. Der Sieg von Rümlang und Silber für Zug, das in den beiden Vorjahren jeweils Bronze gewonnen hatte, schien in trockenen Tüchern - der Kampf um Bronze war aber noch nicht entschieden.
Baumgartner macht den Sack zu
Elf Punkte Vorsprung auf den nächsten Verfolger ist ein schönes Polster. Es müsste vieles schief laufen, wenn die für Rümlang im letzten Durchgang ins Rennen gegangenen Joëlle Baumgartner diesen verspielen würde.
Die Weltrekordhalterin und im 30m-Weltcup aktuell führende Baumgartner nahm keinen einzigen Zähler des Elf-Punkte-Vorsprungs in Anspruch. Sie machte es ihrem Team-Kollegen Ebnöther gleich, lieferte ebenfalls ab und liess sich wie Ebnöther ebenfalls 197 notieren und baute damit baute den Vorsprung auf das Verfolger-Team aus Zug auf 21 Ringe aus.
Die Zuger konnten sich auf dem zweiten Platz behaupten, während Nürensdorf von Embrach (Christine Bearth, 189) wieder aus den Medaillenrangen verdrängt wurde. (Markus Roth)
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