Schweizer Schiesssportverband

Hammerkombination entfacht Diskussion

Die Auslosung der 3. Hauptrunde der Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 300m (SGM-G300) sorgte bei einigen für rote Köpfe. Eine als «Hammerkombination» bezeichnete Paarung wirft Fragen nach Fairness und Systematik auf – die Verantwortlichen verteidigen das bewährte Cup-Modell.

Mit 977 Punkten sicherten sich Aarau 1 und Tafers 1 in der dritten Hauptrunde der Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 300m (SGM-G300) souverän den Finaleinzug im Feld A. Dennoch wollte bei einigen keine richtige Freude aufkommen. Der Grund: Die beiden Teams trafen in der dritten Runde auf eine Kombination, in der sich mit Gonten 1, Rüschegg und Peseux 2 gleich mehrere starke Gruppen befanden. Bei besagter Kombination darf man von einer «Hammerkombination» sprechen, alle fünft Gruppen gehören zu den Topfavoriten oder zumindest zum erweiterten Medaillenanwärter-Kreis. Am Schluss können sich pro Kombination aber nur zwei Gruppen für den Final qualifizieren. Trotz hohen Resultaten verpassten Rüschegg (975), Gonten 1 (965) und Paseux 2 (963) somit den Finaleinzug. In fast allen anderen Kombinationen wäre die Finalqualifikation mit solchen Resultaten geglückt.

Verband verteidigt das System
Beim Schweizer Schiesssportverband zeigt man Verständnis für die Verwunderung, bleibt aber bei der Systematik. «Vom sportlichen Standpunkt aus kann ich die Kritik nachvollziehen», sagt Hubert Müller, Ressortleiter der SGM-G300. Gleichzeitig betont er: «Die Hauptrunden werden im Cup-System ausgetragen – und da gehören solche ausgelosten Konstellationen dazu.»

Die Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 300m besteht aus drei Phasen. Nach den kantonal organisierten Vorrunden folgen drei dezentrale Hauptrunden im Cup-Format. Jeweils fünf Gruppen treten gegeneinander an, die zwei besten qualifizieren sich für die nächste Runde – unabhängig davon, wie gut andere Gruppen in parallelen Kombinationen schiessen. Das Cup-System sei seit Einführung der SGM-G300 in Kraft und habe sich bewährt. «Es erlaubt auch ambitionierten Gruppen ausserhalb der Spitze eine realistische Chance, sich durchzusetzen», so Müller. Eine gezielte Verhinderung starker Paarungen, sogenannter «Hammerkombinationen», sei nicht vorgesehen – und laut Reglement auch gar nicht zulässig.

Keine Selektion nach Stärke
Gemäss Artikel 20 des Reglements werden die Kombinationen ausgelost. Einschränkungen gelten nur für Gruppen desselben Vereins und in den ersten beiden Hauptrunden desselben Kantonalverbands. Eine Selektion nach Leistungsstärke findet nicht statt. Auch eine manuelle Einflussnahme durch die Meldezentrale ist laut Müller ausgeschlossen: «Die Auslosung erfolgt komplett automatisiert.»

Trotz der Kritik hält der Ressortleiter fest: «Gerade dieser Cup-Mechanismus ist ein Erfolgsrezept der SGM-G300. Er sorgt für Überraschungen, Spannung und ein breites Teilnehmerfeld.» Eine Vorselektion zugunsten der Spitze würde hingegen die Breite schwächen – und damit dem Grundgedanken des wichtigsten Breitensportanlasses im 300m-Schiesssport widersprechen.

Der Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 300m findet am Samstag, 13. September 2025 in Winterthur statt. (pam)

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Startlisten und Resultate

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