Schweizer Schiesssportverband

Die Schweiz gewinnt Silber und zweimal Bronze

Schweizer Medaillen-Gewinner Patrick Gal und Ramona Elsener.

Schweizer Medaillen-Gewinner Patrick Gal und Ramona Elsener.

Das Schweizer Target Sprint Team ist am ersten World-Tour Wettbewerb, der vom 09.-11. Mai in Auer (ITA) ausgetragen wurde, durch gute Leistungen aufgefallen und kehrt mit einer Silber- und zwei Bronze-Medaillen in die Schweiz zurück.

Nur eine Woche nach seinem ersten internationalen Wettkampf anlässlich der Ger-man-Trophy in München (GER) stand das Schweizer Target Sprint Team bereits wieder im Einsatz, um den ersten World-Tour Wettbewerb in Auer (ITA) zu bestreiten.
«Unsere Athletinnen und Athleten haben im Rahmen ihrer derzeit möglichen Leistungen abgeliefert und sind teilweise sogar über sich hinaus gewachsen.» kommentierte der Schweizer Delegationsleiter Peter Gilgen die drei durch das Schweizer Team gewonnenen Medaillen.

Zweimal Bronze im Einzel
Das Teilnehmerfeld war zwar eher klein, aber keineswegs auf tiefem Niveau einzustufen. Wie zu erwarten war, waren Weltklasseathletinnen und Weltklasseathleten am Start und es war abzusehen, dass es für das Schweizer Team eine Herausforderung sein würde, Podestplätze für sich zu gewinnen.
«Wir waren gut vorbereitet und die Feuertaufe vor einer Woche in München hat uns gezeigt, dass eine Spitzenplatzierung für uns keine Selbstverständlichkeit sein wird, aber auch kein Zufallstreffer!» so das klare Statement von Gilgen.
Das dem so ist, stellten Ramona Elsener und der mittlerweile zur Weltspitze auflaufende Junior Patrick Gal mit dem Gewinn der Bronze-Medaille in ihrer jeweiligen Kategorie, dann auch unter Beweis.
Patrick Gal lief von Beginn weg an der Spitze mit. Nach dem ersten Lauf lag er gar mit nur 1.8 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz - musste dann aber im zweiten Lauf zwei Schiessfehler hinnehmen und wurde damit auf den dritten Schlussrang zurückgedrängt. Mit den Rundenzeiten von 4’01.8 und 4’15.0 hat er den Anschluss an die Weltspitze geschafft und man darf damit rechnen, ihn künftig immer wieder an vorderster Front anzutreffen. Gilgen zeigt sich sehr zufrieden mit seinem Junior. Gilgen’s Kommentar zu den Schiessfehlern im zweiten Lauf war knapp aber klar: «Daran werden wir arbeiten!»
«Die Zeiten von Ramona hätten etwas besser sein können. Aber die Leistung, die sie erbracht hat, war solide und ist das, was sie im Moment zu leisten vermag.» ergänzte Gilgen seine Ausführungen. Er ist überzeugt, dass die derzeit gesundheitliche angeschlagene Ramona Elsener, die aufgrund gesundheitlicher Probleme auf den Start an den Mixed-Wettkämpfen am Folgetag verzichten musste, bereits an den nächsten Rennen eine Steigerung vorweisen kann und wird.
Die Bronze-Medaille durfte Elsener in der Kategorie «Frauen» verdient in Empfang nehmen. Auch wenn «nur» vier Frauen am Start waren, so bedeutet dies nicht automatisch, dass ihr in einem grösseren Teilnehmerfeld diese Medaille durch eine Konkurrentin strittig gemacht worden wäre!
Die beiden Medaillen haben einen besonderen Stellenwert Das Schweizer Team hat in Auer die ersten ISSF-Medaillen überhaupt - seit dem Bestehend des Target Sprint Swiss Teams - gewinnen können. Eine Leistung, die nicht weiter kommentiert werden muss!
Beinahe hätte auch noch eine weitere Medaille den Weg in die Schweiz gefunden. Tessa Dietrich, die sich vor Wochenfrist anlässlich der German-Trophy in München bei den Juniorinnen Bronze umhängen lassen durfte, verpasste das Podest nur knapp und musste sich mit einem Rückstand von rund 20 Sekunden auf die Bronze-Gewinnerin mit dem vierten Platz zufrieden geben.
«Dabei ist aber auch zu beachten, dass bei den Juniorinnen absolute Spitzenzeiten auf Weltklasse-Niveau gelaufen wurden!» relativierte Gilgen die knapp verpasste dritte Medaille.

Top-Leistung im Mixed-Wettbewerb
«Einen Podestplatz mit dem Junioren Mixed-Team haben wir uns erhofft. Aber dass es dann sogar Silber wird, das hätten wir dann doch nicht erwartet!» war vom sichtlich begeisterten Delegationsleiter Gilgen zu vernehmen.
Das Schweizer Mixed-Team Tessa Dietrich und Patrick Gal lieferten ab und durchbrachen die Mauer der beiden als Favoriten ins Rennen gegangenen Teams aus Deutschland. Eine Leistung, die Auftrieb gibt und als Motivationsschub für kommende Wettkämpfe dient. «Alles ist möglich!» so das Motto der beiden verheissungsvollen Talente!

Zuversicht
Das Schweizer Team zeigt sich sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. «Neben den Spitzenklassierungen sind wir auch mit den Leistungen der anderen zum Team gehörenden Athletinnen und Athleten zufrieden. Jana Felsberger ist in Auer zwar nicht ganz auf Touren gekommen, aber das werden wir korrigieren. Und unsere beiden jüngsten Team-Mitglieder, Layla Rutishauser und Sandro Gilgen, dürfen ebenfalls zufrieden sein. Sie mussten in der Kategorie «Juniorinnen» bzw. «Junioren» starten, da ihre Altersklasse (beide sind erst 14 Jahre alt) in Auer nicht angeboten wurde.»

Ausblick
Bereits Ende Juli steht der nächste World-Tour Wettbewerb in Haibach (GER) auf dem Programm. «Zuvor werden wir aber Ende Juni auch noch in Steinwerden (GER) an der German Trophy an den Start gehen, um unsere nach Auer anzubringenden Korrekturen zu testen und um so für Haibach optimal vorbereitet zu sein.» erklärte Gilgen abschliessend.

Wermutstropfen
Sowohl für die Organisatoren aber auch für die teilnehmenden Teams war es enttäuschend, dass die Anzahl der teilnehmenden Nationen als eher bescheiden bezeichnet werden muss. «Lediglich» Italien, Deutschland, Ungarn, ein Teilnehmer aus Dänemark und das Schweizer Team fanden den Weg nach Auer.
Namhafte Target Sprint Nationen (wie z.B. England) mussten auf den Start in Auer verzichten. Das Niveau am ersten World-Tour Wettbewerb war dennoch sehr hoch, aber die Enttäuschung war den Organisatoren ins Gesicht geschrieben.
Die Gründe für das Fernbleiben wesentlicher Nationen sind vielschichtig. Hauptsächlich ist es wohl darauf zurückzuführen, dass die World-Tour Termine (und Austragungsorte) erst sehr spät publik gemacht worden sind und dass die Weltmeisterschaft - was ebenfalls noch nicht lange bekannt ist - in Kairo (EGY) stattfinden wird. Dies ist mit Kosten verbunden und in einzelnen Nationen sind die für Target Sprint gesprochenen Budget-Positionen nicht für eine Reise nach Ägypten ausgelegt, was automatisch mit unliebsamen Sparmassnahmen - wie z.B. ein schmerzlicher Verzicht an einem World-Tour Wettbewerb - verbunden ist.
Diesbezüglich und organisatorisch ist Verbesserungspotential vorhanden! Bereits im letzten Jahr, als die Weltmeisterschaft sehr kurzfristig abgesagt wurde, hat die Target Sprint Welt gelitten und Schaden genommen. Es ist zu hoffen, dass sich dies in Zukunft verbessern wird. (Markus Roth)

Impressionen

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