Schweizer Schiesssportverband

Bekleidungsreform: 2026 vorläufig keine Änderung im Breitensport

Die ISSF plant ab 2026 neue Bekleidungsvorschriften. Während im Spitzensport mit einer verbindlichen Umsetzung gerechnet wird, bleibt der Breitensport in der Schweiz vorerst ausgenommen: Die Reglementsänderung wird 2026 nicht übernommen.

Ab dem 1. Januar 2026 will die International Shooting Sport Federation (ISSF) neue Bekleidungsregeln für das olympische Gewehrschiessen einführen. Ziel ist es, übermässig steife Kleidung einzuschränken, die bislang teils erhebliche technologische Vorteile verschaffte. Auch das Erscheinungsbild der Athletinnen und Athleten – etwa der viel kritisierte «Pinguin-Gang» – soll mit der Reform verbessert werden.

Die neuen Vorgaben sind noch nicht definitiv beschlossen. Die ISSF will sie in den kommenden Wochen jedoch verabschieden und ab Januar 2026 weltweit an ISSF-Wettkämpfen im Spitzensport verbindlich einführen.

Im Schweizer Breitensport wird die Reform im Jahr 2026 nicht übernommen. Dies hat der SSV so entschieden – mit Blick auf die Umsetzbarkeit, den engen Zeitplan und die vielen offenen Detailfragen. Für Schützinnen und Schützen, die an den diversen Wettkämpfen oder Schweizermeisterschaften teilnehmen, wäre eine kurzfristige Anpassung weder praktikabel noch sinnvoll – dies gilt nicht zuletzt auch für das Eidgenössische Schützenfest 2026 in Chur und die Schweizermeisterschaften Indoor und Outdoor.

«Auch wenn das neue Reglement in Grundzügen bekannt ist, bleiben viele praktische Fragen offen – etwa zur Umsetzung, zu allfälligen Übergangsfristen oder zu den Kontrollen. Eine sofortige Einführung im Breitensport wäre weder fair noch realistisch», sagt Adrian Schnider, Leiter Bereich Breitensport beim SSV.

Einschränkungen gibt es einzig bei Schützinnen und Schützen, die sich auf dem Weg in den Leistungssport befinden und an entsprechenden Wettkämpfen teilnehmen (Shooting Master, Shooting Master Light oder JIWK). Dort gilt: Eine Teilnahme ist für alle möglich, allerdings werden die erzielten Resultate nur fürs Ranking (PISTE) berücksichtigt, wenn mit Kleidern, die den neuen ISSF-Richtlinien entsprechen, geschossen wird. Diese Regelung gilt ab nächstem Jahr auch für neue oder egalisierte Schweizerrekorde. Neue Rekorde können somit nur anerkannt werden, wenn diese nach den geltenden ISSF-Regeln geschossen wurden.

Wie es ab 2027 weitergeht, ist derzeit offen. Der SSV wird die Situation genau beobachten und zu gegebener Zeit entscheiden, wann die neuen Bekleidungsregeln auch im Breitensport übernommen werden. (cpe)

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