Auch am letzten Wettkampftag fanden die Schweizer in China kein Rezept, um in den vorderen Rängen mitzureden. In der Dreistellung der Männer klassierte sich Jan Lochbihler als bester Schweizer mit 582 auf dem 47. Rang. «Heute hatten wir 33 Grad, es war nicht so heiss wie in den vergangenen Tagen aber durch den vielen Regen herrschte eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit», sagte der gebürtige Solothurner. Dies führte laut Fabio Wyrsch, welcher mit 580 den 60. Platz belegte, zu einem Flimmern in der Luft. «Es war ein schwieriger Tag und ich hatte Mühe, eine Lösung zu finden», resümierte der Urner selbstkritisch. «Es ist ein enttäuschendes Resultat», fasst Christoph Dürr seinen 62. Rang mit 578 Punkten kurz zusammen. Auch er hatte Mühe mit den Bedingungen, konnte aber zum Start kniend sehr gut mithalten, bevor er dann stehend und liegend Punkte verlor. «Wir fliegen nun zurück in die Schweiz und dann folgt eine längere Trainingsphase, wo wir das alles aufarbeiten und die Schlussfolgerungen von diesem Weltcup ziehen müssen», sagte Dürr.
Auch die Frauen blieben heute mit dem Luftgewehr deutlich unter den Erwartungen. Nina Christen erreichte mit 627.9 den 38. Platz, gefolgt von Chiara Leone mit 624 Ringen auf dem 59. Rang. «Ich war zuversichtlich, dass es hier ein guter 10m-Wettkampf geben könnte. Aber ich hatte schon im KK-Match Probleme im Stehendteil. Hier in China funktionierte sehr wenig, was schade ist» sagte Leone nach der Qualifikation und konkretisiert: «Ich fühle mich im Moment neben den Schuhen, wenn ich stehend schiesse.» Muriel Züger folgte mit 4 Zehntel weniger auf dem Platz 64 und ist ebenfalls enttäuscht: «Es war eine kleine Achterbahnfahrt und ich ärgere mich über mein Resultat. Vor allem darüber, dass ich mit wenigen Schüssen mehrere Punkte vergeben und mir so ein solides Ergebnis verunmöglicht habe.» Fränzi Stark (RPO) beendete den 10m-Wettkampf auf dem 73. Platz mit 619.9. (pam)
12.09.2025
Hitze bremst Nina Christen im Final
Nina Christen kämpfte sich am Weltcup Ningbo (CHN) in der Königsdisziplin eindrucksvoll in den Final. Zwischenzeitlich war die 31-Jährige gar auf Podestkurs. Bei brütender Hitze verhinderten jedoch Fehler im Stehendteil eine Medaille. Die Nidwaldnerin belegte Rang 6.
Am drittletzten Wettkampftag des Weltcups Ningbo (CHN) konnte Kleinkaliber-Expertin Nina Christen ein weiteres Mal eine Marke setzen und qualifizierte sich in der Königsdisziplin für den Final. In diesem positionierte sich die 31-Jährige im Kniendteil im Mittelfeld. Liegend drehte die Nidwaldnerin dann auf und kämpfte sich Schuss um Schuss nach vorne. Am Ende der Serie belegte Christen Platz 2.
Stehend gelangen der Top-Schützin dann keine hohen 10er-Werte mehr. Zu viele 9er in der zweiten Serie brachen Nina Christen dann das Genick und sie musste sich mit Rang 6 begnügen. «Stehend verteilte ich einige Geschenke. Ich hätte noch ein bis zwei Minuten länger gebraucht, um mich zu beruhigen. Das schaffte ich heute mental nicht besonders gut. Deshalb hatte ich dann einige 9er, die mich auf den sechsten Platz beförderten. Klar kann ich es besser, aber unter diesen Bedingungen ist es ok und ich bin zufrieden», sagte Christen nach dem Final.
Livestream Final Gewehr 50m Dreistellung Frauen
Drückende Hitze
Wie schon in den letzten Tagen, bereitet die Hitze den Athletinnen und Athleten zusehends Mühe. Das Thermometer kletterte am Freitag in Ningbo erneut in die Höhe und konfrontierte die Wettkämpferinnen mit gefühlten 45 Grad. «Da funktioniert das Hirn dann nicht mehr so gut. In der Qualifikation schweifte ich oft ab, hatte Konzentrationsschwierigkeiten und dann Mühe, wieder in den Wettkampf zu finden. Einerseits hatte ich mega gute Serien und machte dann wieder Fehler. Das zog sich durch alle Stellungen. Es brauchte heute eine gute Mischung zwischen Konzentration und Lockerheit. Das gelang mir heute nicht ganz so gut», erklärt Nina Christen. «Ein Glück, war die Finalhalle dann klimatisiert, das macht es etwas leichter», so Christen weiter.
Auch Olympiasiegerin Chiara Leone hat Schwierigkeiten mit der Akklimatisierung: «Die Hitze macht auch viel mit der Kleidung und dem Körper. Auf solche Bedingungen sind wir in der Schweiz nicht vorbereitet.» Auch Leone verlor stehend wichtige Punkte. «Ich wusste, dass es schwierig wird, da ich die letzten Tage schon Mühe hatte, in dieser Hitze die Position zu finden. Ich fand im Training aber nicht heraus, woran das liegt. Mit meinem Wettkampf bin ich gar nicht zufrieden, auch wenn nicht viel fehlte für den Final.» Mit 582-31x klassierte sich die Aargauerin im 26. Rang. Für den Finaleinzug fehlten ihr rund drei Punkte.
Ebenfalls Fränzi Stark musste stehen Federn lassen: «Was den Stehendteil anbelangt, bin ich einfach nur enttäuscht von meiner Leistung, denn ein Finalplatz wäre möglich gewesen», sagte Stark etwas niedergeschlagen. Dennoch: «Kniend kam ich in einen guten Modus und konnte in meinem Tunnel schiessen. Weil der Wind immer wieder die Seite wechselte, hatte ich liegend starke Unterbrüche, die ich aber verhältnismässig gut meistern konnte», ergänzt Stark, welche mit 581-31x Zählern Platz 35 belegte.
Als Vierte im Bunde ging Muriel Züger an den Start; allerdings als RPO (Ranking Points Only). Die Schwyzerin hatte einige Startschwierigkeiten. Besonders die Kniend-Disziplin macht der 27-Jährigen seit dieser Saison Kopfzerbrechen. «Durch die Verunsicherung habe ich falsch auf den Wind reagiert. Im Stehendteil wurmen mich vor allem die drei 9er-Werte hintereinander. Wenn man das Messer ohnehin schon am Hals hat, verunsichert das noch mehr», so Züger und ergänzt: «Ich hatte einerseits gute Phasen, in denen ich umsetzen konnte, was ich mir vorgenommen hatte. Besonders stolz macht mich, dass ich kniend trotz des einen Fehlschusses souverän weiterziehen konnte und mich nicht habe beirren lassen.» Züger erzielte 580-27x Ringe und klassierte sich im 44. Rang.
Am Sonntag bestreiten die Athletinnen und Athleten die letzten Wettkämpfe dieses Weltcups. Die Frauen messen sich mit dem Luftgewehr und die Männer gehen in der Dreistellung ein letztes Mal auf Medaillenjagd. (rge)
11.9.25
Lochbihler im Mittelfeld
Die 10m-Finalqualifikation blieb für die Schweizer Männer am Donnerstag ausser Reichweite. Jan Lochbihler klassierte sich mit 628 Punkten auf dem 37. Platz.
Auch am dritten Wettkampftag herrschen am Weltcup in China mit 33 Grad heisse Temperaturen. In der klimatisierten 10m-Halle blieb für die Schweizer Männer am Donnerstag die Finalqualifikation ausser Reichweite. Jan Lochbihler klassierte sich als bester Schweizer Gewehrschütze auf dem 37. Rang im Mittelfeld. «Es war ein harter, aber guter Wettkampf. Der Start war etwas unruhig, später hatte ich aber immer wieder hohe Zehner und bin zufrieden», sagte der gebürtige Solothurner nach der Qualifikation und fügt selbstkritisch an: «628 Punkte ist für mich ein gutes Resultat, hier ist das Niveau aber extrem hoch und da reicht dies natürlich nicht.» Vor drei Monaten erreichte Lochbihler am Weltcup in München den Final mit 632 Ringen. Hier in Ningbo (CHN) hätte es heute für die Top 8 mindestens 632.3 Punkte gebraucht.
Bei der Kleiderkontrolle gab es am Donnerstag keine Probleme bei Jan Lochbihler. Am Dienstag wurde die Jacke des Gewehrprofis bei der Nachkontrolle beanstandet und es folgte die Disqualifizierung (siehe Bericht vom 09.092025 weiter unten).
Mit drei Zehntel weniger als Lochbihler folgte Fabio Wyrsch (627.7) auf dem 41. Platz in der Rangliste. Christoph Dürr, der dritte Luftgewehrschütze der Schweiz, beendete die Qualifikation mit 622.8 auf dem 64. Rang. Am Weltcup in Ningbo (CHN) waren am Mittwoch insgesamt 77. Schützen mit dem Luftgewehr gestartet.
Morgen Freitag bestreiten die Frauen die Dreistellung mit dem Kleinkalibergewehr. Die Königsdisziplin steht bei den Männern am Sonntag auf dem Programm. Ebenfalls am Sonntag ist Luftgewehr bei den Frauen angesagt. (pam)
10.09.2025
JASON SOLARI GEWINNT BRONZE
Das Tessiner Pistolen-Ass sichert sich im 10m-Einzelwettbewerb den dritten Rang und holt damit die erste Schweizer Medaille am ISSF-Weltcup in Ningbo (CHN).
Nach einer starken Qualifikation mit 584 Punkten und Rang 5 zog der Tessiner souverän in den Final der besten acht Schützen ein. Dort unterlief ihm mit einer 8.1 zwar ein Ausreisser, doch Solari reagierte prompt – setzte im nächsten Schuss eine 10.4 und direkt danach die entscheidende 10.0 im Duell mit dem Italiener Federico Nilo Maldini, der eine 9.5 einstecken musste.
«Ich bin froh, dass ich in den entscheidenden Momenten reagieren konnte – nach der 8.1 und mit dem Schlag gegen Maldini», sagte er. Mit einem Total von 220.4 Punkten erkämpfte sich das Schweizer Pistolen-Ass Bronze. Geschlagen geben musste er sich lediglich von der Weltnummer 1, dem Chinesen Kai Hu (242.3) und dessen Landsmann Changjie You (241.5), die vor heimischem Publikum Gold und Silber holten.
Die Bronzemedaille in Ningbo festigt Jason Solaris Platz in der internationalen Spitze der Disziplin Pistole 10m.
«Ich verbessere mich Schritt für Schritt»
Was bedeutet Solari diese Bronzemedaille? «Insgesamt bin ich mit der Arbeit, die ich dieses Jahr geleistet habe, zufrieden. Ich verbessere mich Schritt für Schritt, stetig und kontinuierlich», sagt der Tessiner. Dies verdanke er seinem Trainer Mauro Biasca, der ihn immer unterstütze und ihm mit viel Geduld zur Seite stehe. (cpe)
Livestream Final Pistole 10m Männer
9.September 2025
Christen und Wyrsch in den Top 10
Startschuss am Weltcup Ningbo (CHN) für die Gewehrschützinnen und -schützen: Im Mixed Team-Wettkampf über 10m klassierten sich Nina Christen und Fabio Wyrsch im siebten Rang. Das zweite Schweizer Team konnte nicht an die gewohnten Leistungen anknüpfen und wurden wegen einer zu steifen Jacke sogar disqualifiziert.
Einmal mehr waren die Luftgewehr-Resultate geradezu überirdisch: Am ersten Wettkampftag des Weltcups Ningbo (CHN) schoss das chinesische Team – Xinlu Peng und Lihao Sheng - 636.9 Punkte in der Qualifikation. Damit stellte das «Heim-Team» einen neuen Weltrekord im 10m Mixed Team-Wettkampf auf.
Für die anschliessenden Medal Matches fehlten dem Schweizer Team Nina Christen und Fabio Wyrsch rund 1.6 Punkte. Mit 630.0 Ringen belegten sie Platz 7. Die beiden Innerschweizer schossen erstmals gemeinsam im Team und waren mit ihrer Leistung zufrieden. «Wir hatten eine gute Vorbereitung. Obwohl ich auch Fehler machte und nicht ganz ruhig hielt, gelangen mir doch einige Mouchen», analysierte Nina Christen ihre Qualifikation. Auch ihr Team-Partner Fabio Wyrsch war zufrieden: «Ich arbeitete aktiv und ging mit Mut an die Sache, was mir auch half, obwohl ich mehr Bewegung hatte als ich gewohnt bin. Da spielt wohl auch etwas die Wärme mit, was für mich eine Umstellung war.»
Leone und Lochbihler disqualifiziert
Was den Athletinnen und Athleten zurzeit Mühe macht, ist die Akklimatisierung: Ningbo, ist eine Küstenstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Mit über 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 75% erlebt das Team verglichen mit den herbstlichen Temperaturen in der Schweiz geradezu einen Klimaschock.
Dies spiegelte sich auch im Resultat des Mixed Teams Chiara Leone und Jan Lochbihler wider. «Es war ein schwarzer Tag für uns. Wir wurden Zweitletzte. Es kam aber noch schlimmer. Wir wurden disqualifiziert. Der Grund lag bei mir», sagte Jan Lochbihler enttäuscht. Seine Schiessbekleidung überstand die Nachkontrolle nicht; seine Jacke war zu steif. «Das Problem war wieder einmal die Klimaanlage», ärgerte sich Trainer Enrico Friedemann. «Da es so heiss ist, schwitzen die Athleten stark. In Kombination mit der Klimaanlage wird die Kleidung dann bretthart, besonders, wenn man noch lange auf die Nachkontrolle warten muss», so Friedemann weiter. Ärgerlich fürs Team, da dieselbe Jacke sowohl in der Vorkontrolle, als auch am Weltcup München und der Europameisterschaft Châteauroux durchgekommen ist. «Für die nächsten Tage müssen wir uns da noch etwas einfallen lassen», fügt der Gewehrtrainer hinzu.
Zeit dafür bleibt bis Donnerstag; dann bestreitet Lochbihler den Luftgewehr-Wettkampf der Männer.
Morgen Mittwoch ist das Pistolen-Ass Jason Solari am Start und misst sich im 10m-Einzelwettbewerb. (rge)























