Fédération sportive suisse de tir

Endlich wieder ein Schiessen im Aargau

Flavia Plüss (FS Walterswil) war am ersten Wochenende mit 96 Punkten in der Vereinskonkurrenz beste Schützin.

Flavia Plüss (FS Walterswil) war am ersten Wochenende mit 96 Punkten in der Vereinskonkurrenz beste Schützin.

Nach einer halbjährigen Corona-bedingten Wettkampfpause ist der Aargauer Schiesssport am Wochenende auferstanden. Obwohl die Schützen seit Mai wieder trainieren dürfen, wagte kein Verein einen Wettkampf. Jetzt hat der Schützenverein (SV) Oberkulm mit seinem Rotkornschiessen auf die 300-m-Distanz den Bann gebrochen, und dies mit Erfolg.

SV-Oberkulm-Präsident Peter Speck freute sich einerseits über fast 200 Teilnehmer am ersten von zwei Wochenenden des 16. Rotkornschiessens. Andererseits erhielt er von zahlreichen Schützenfunktionären Lob für die vorbildliche und trotzdem nicht komplizierte Umsetzung der Schutzmassnahmen.

Der SV Oberkulm ist einer der aktivsten Vereine im Homberg-Bezirksverband. Trotz Coronakrise prüfte der Vorstand für seinen alle zwei Jahre stattfindenden Anlass die Durchführbarkeit und fand einen Weg. «Statt 800 Teilnehmer erwarten wir nur 400 bis 500. Aber nur schon die Durchführung ist für uns ein Erfolg», kommentierte Speck die Ausgangslage. Für den reibungslosen Schiessbetrieb unter erschwerten Bedingungen standen vom SV Oberkulm permanent 15 bis 20 Helfer im Einsatz, wobei eine leistungsfähige Festwirtschaft unter Einhaltung der Gastro-Schutzmassnahmen nicht fehlen durfte.

Minutiöse Buchführung

Die Oberkulmer Organisatoren fanden einen eleganten Weg, ein Gedränge im Schiessstand mit zehn Scheiben zu verhindern. Der Präsident persönlich führte beim Eingang zum Schützenhaus Buch und notierte die Personalien von jedem Schützen samt Ein- und Austrittszeit. Damit könnte bei einem positiven Coronafall das verlangte Contact-Tracing problemlos durchgeführt werden. Im Tropfensystem begaben sich die Teilnehmer darauf in den Schiessstand, so dass sich keine Schützenansammlung bildete. Dazu trugen alle Helfer im Schützenhaus Schutzmasken. Besser hätten die hygienischen Auflagen nicht umgesetzt werden können, ohne dass für die Schützen eine Behinderung bei der sportlichen Ausübung entstand.

Viele Teilnehmer äusserten sich zufrieden bis begeistert, dass auch im Aargau endlich wieder ein Schiessen stattfinde. So erstaunt nicht, dass schon am ersten Wochenende Schützen aus der ganzen Deutschschweiz ins mittlere Wynental pilgerten, obwohl die Schützengesellschaft Zetzwil das gleichzeitig angesetzte Winterhaldenschiessen zum Leidwesen der Oberkulmer absagte. Der Synergie-Effekt blieb dadurch aus. Weil aber vorläufig gesamtschweizerisch wenige Schiessen stattfinden, war das Rotkornschiessen auch für sich alleine genügend attraktiv.

Zahlreiche Spitzenresultate

Bei einer gesamtschweizerischen Beteiligung erstaunen die vielen Spitzenresultate nicht, wobei sich die Aargauer Schützen nicht zu verstecken brauchen. In der Vereinskonkurrenz mit zehn Einzelschüssen auf die Scheibe A10 brillierten am ersten Wochenende Peter Baumann (Buchs AG), René Töngi (Zürich Neumünster) und Sepp Hummel (Gansingen) mit 98 Punkten. Sehen lassen kann sich auch die beste Schützin Flavia Plüss (Walterswil) mit 96 Zählern. Aus der Region trafen der Beinwiler Kurt Haller mit 97 und der Teufenthaler Peter Haltiner mit 96 Punkten am besten.

Im Gruppenstich mit acht Einzelschüssen liegt in der Zwischenrangliste der Fricker Routinier Ulrich Amsler mit 79 Punkten an der Spitze. Dahinter folgen Rolf Gloor (Buchs AG), Urs Hauser (Wädenswil), Stefan Roth (Gränichen) und Kurt Haller mit einem Ring Abstand.

Drei weitere Schiesstage

Das 16. Oberkulmer Rotkornschiessen geht am nächsten Wochenende in die zweite Runde. Geschossen wird am Freitagabend, den ganzen Samstag sowie am Sonntagmorgen. Präsident Peter Speck ist inzwischen guter Dinge, dass am Schluss über 500 Teilnehmer resultieren. Damit hätte sich der Mut des SV Oberkulm doppelt gelohnt. (Wolfgang Rytz)

 

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