Fédération sportive suisse de tir

Olten ist Gruppenmeister

Das Sieger Team Olten 1: Michèle Bertschi, Simon Zellweger, Jan Lochbihler und Janine Frei.

Das Sieger Team Olten 1: Michèle Bertschi, Simon Zellweger, Jan Lochbihler und Janine Frei.

Am Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m in Bern verteidigt Olten erfolgreich seinen Titel. Die Solothurner siegten mit 3.4 Punkten Vorsprung auf Nidwalden. Den dritten Rang sicherte sich Gossau.

Die Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m (SGM-G10) ist ein äusserst hochstehender Wettkampf. Schliesslich steht da die halbe Nationalmannschaft in der Feuerlinie und das bedeutet automatisch Weltklasse. Weil es trotzdem lokal ist, macht es das für Spitzenschützinnen und -schützen nicht einfacher, die volle Konzentration hochzuhalten. Freunde und Familie sind oft da und erwarten logisch Volltreffer um Volltreffer. Auf der anderen Seite pennt die Konkurrenz im Windschatten der Grossen keineswegs.

Im Fall der Lufgewehrschützen Olten kommt diese scharfe Konkurrenz u. a. aus den eigenen Reihen. «Wir haben einen breiten und starken Mix aus Nationalmannschafts- und starken Vereinsschützen», sagt Teamleader Jan Lochbihler. Und: «Das sorgt für einen gesunde, leistungsfördernden Konkurrenzkampf», Auch ein amtierender Weltmeister im 50 m liegend Mixed Teamwettkampf kann sich so nicht auf der hinteren, linken Pobacke ausruhen - sonst ist er schnell von der Jugend überholt. So schafften es denn auch gleich zwei Teams aus Olten in den GM-Final in Bern.

Nach einer spannende Ausmarchung setzte sich die 1. Mannschaft mit Lochbihler, Simon Zelleger, Janine Frei und Michèle Bertschi durch. Lange hart gefordert von Nidwalden mit Olympiasiegerin Nina Christen, Manuel Lüscher, Petra Lustenberger und Sandro Greuter. Platz drei ging doch noch an Gossau.

«Doch noch» deswegen, weil Gossau nach den ersten fünf Schüssen das Feld noch anführte, dann aber zeitweise weit nach Hinten durchgereicht wurde. Olten 1 seinerseits legte einen verhaltenen Start hin. Bereits nach der zweiten 5er-Serie waren die Solothurner freilich von Rang 7 auf Rang 2 vorgeprescht. Ab dem Moment war das Duell Nidwalden vs. Olten voll lanciert. Der Rest des Feldes war, wie in der Formel 1 alles ausser Red Bull und Ferrari und Mercedes, Dekoration.

Die Innerschweizer führten bis zum 14. von 24 Schüssen; freilich nie mit mehr als  0,6 Punkten Vorsprung. Dann hauten die Schweizer Mannschaftsmeister 2023 aus Olten von Schuss 15 bis 19 fünf Top-Passen (42,4 / 42,3 / 42,4 / 41,2 und 42,2) raus, und setzten sich klar ab. Nidwalden vermochte im vorletzten Schuss zwar noch einmal satte 2 Punkte gutzumachen, musste sich aber letztlich dennoch klar mit 393,5 zu 390,1 geschlagen geben.

In Form für die EM
Eine starke Form für die nächste Woche in Györ (UNG) stattfindende 10-Meter-EM, bewies Jan Lochbihler. Mit einem Durchschnitt von 10,5 Punkten über 24 Schuss war er an dem Nachmittag einsame Spitze. «Das wird das Minimum sein, dass ich an der EM brauche, um Finalchancen zu haben», sagt der am kommenden Sonntag 32 Jahre alt werdende Spitzenschürze. Das internationale Level sei gerade unfassbar hoch. «Und zwar vor allem in der Breite. Früher waren da sechs, sieben, acht  Athleten, die sich etwas absetzen konnten. Heute können an jeder Meisterschaft 30 den Final erreichen.»

Die Luft, oder besser der Raum, der über Gold und Blumentopf entscheidet, wird also unvorstellbar eng. «Wenn Du mit einer 10,2 ausschiesst, bist Du sofort acht Ränge weiter hinten als mit einer 10,7», so Lochbihler. Wenn man noch weiss, dass der Zehner einen Durchmesser von 0,5 mm hat, fällt es Normalos  schon schwer, sich vorzustellen, dass es heute international sechzig 10,5-er und mehr braucht – ohne einzigen Aussetzer – um nur in die Nähe von Medaillen zu kommen.

Im besten Fall kann sich Jan Lochbihler in Györ einen Quotenplatz für Olympia in Paris holen. «Der Final ist die Minimalanforderung und dann kommt es noch drauf an, wer dabei und wie klassiert ist.» Also auch das - eine unglaublich enge Kiste.

Gina Gyger ganz gross
Für einen zweiten Solothurner Sieg im Rahmen des Gruppenmeisterschaftsfinal 2024 sorgte Winistorf im Feld der U21-Junioren. Gina Gyger, Emely Gyger und Julia Moor setzten sich  - auch hier wie im Elitefeld – vor Nidwalden durch. Rang drei ging an Chavannes-les-Fort. Gina Gyger, die Juniorinnen Vizewelt- und Europameisterin 2022 im Dreistellungswettbewerb mit dem Team setzte mit ihren 252,4 Punkten ein fettes Ausrufezeichen. Sie war damit sogar noch 0,3 Punkte besser, als ihr Kantonslandsmann Jan Lochbihler. Und das notabene trotz einer 9,4 im Anschiessen.  Die 19-jährige Sportgymnasiastin aus Oensingen (SO) pausiert seit einigen Wochen ihr Training am nationalen Leistungszentrum im Biel und trainiert bei ihrem Heimklub, den Sportschützen Winistorf und Coach Fritz Ryser.

Bei den Jüngsten  (U17) gingen die Medaillen an Heitenried (589,7) vor Guggisberg (587,6) und Altendorf (583,3). (Michael Schenk)

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Podest Elite Podest Junioren U10 17 Podest U21 Olten 1
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