In der Königsdisziplin konnten die Schweizer Gewehrmänner am Mittwoch nicht punkten. Ernüchternd besonders für Jan Lochbihler, der in der Elimination am Vortag noch die 594er-Marke geknackt und damit einen Finalplatz ergattert hätte.
Nach dem Liegendteil war der Solothurner noch auf der Zielgeraden in Richtung Final. Stehend verlor der Gewehrprofi dann in der zweiten Passe wichtige Punkte. Letztendlich fehlten dem 33-Jährigen rund zwei Zähler für einen Finalplatz.
Ähnlich bei Fabio Wyrsch, der in der Elimination am Vortag insgesamt drei Punkte mehr erzielte. Nach einem harzigen Kniend-Start, schoss Wyrsch sowohl liegend als auch stehen 197 Punkte und beendete den Wettkampf mit einem Gesamtergebnis von 587-38x Ringen.
Als Dritter im Bunde kämpfte Christoph Dürr um eine Weltcup-Medaille. Punkten konnte der St. Galler besonders kniend und liegend. Im Stehendteil konnte er nicht mehr dasselbe Niveau halten und erzielte insgesamt 582-26x Zähler.
Morgen Donnerstag haben die Gewehrschützen eine weitere Chance auf Edelmetall; die Männer messen sich mit dem Luftgewehr. Ebenfalls im Wettkampfgeschehen sind dann die Gewehrfrauen, welche die Königsdisziplin bestreiten. (rge)
Dienstag, 10. Juni 2025
«Das Wimbledon des Schiesssports»
Trotz starker Leistungen mit beeindruckenden Einzelergebnisse blieb den Schweizer Kaderschützinnen und -schützen am ersten Wettkampftag des Weltcup München (GER) der Einzug in die Finals verwehrt. Ein harter Dämpfer im «Wimbledon des Schiesssports».
Die Luftgewehrfrauen mussten am ersten Wettkampftag des Weltcup München, trotz guter Resultate, eine Niederlage einstecken. Selbst Audrey Gogniat blieb mit ihren sensationellen 632.3 Punkten in der Qualifikation hängen. 1.3 Punkte fehlten der Jurassierin für einen Platz im Final. «Audrey hat wieder gezeigt, dass sie da ist, wenn es darauf ankommt. Sie hatte einen sensationell guten Start. Heute hat es nicht ganz gereicht. Normalerweise reichen 632.3 für jeden Final», erklärt der Gewehrtrainer Enrico Friedemann und ergänzt: «München ist immer eine andere Welt.»
Denn hier versammelt sich die Crème de la Crème des internationalen Schiesssports. Entsprechend hoch sind die Resultate. Vor einem Jahr lag die Hürde für einen Finaleinzug noch bei 632.5 Zählern; dieses Jahr bereits bei 633.3 Punkten.
«Wir sagen immer, das München unser Wimbledon im Schiesssport ist: Es liegt sehr gut in Europa, der Flughafen nur 10km entfernt, es gibt viele Hotels… Das zieht alle hierher, aus der ganzen Welt», so der Gewehrtrainer weiter.
Bei den Schweizerinnen folgten auf Audrey Gogniat mit 632.3 Punkten Nina Christen (629.0 RPO), Barbara Schläpfer (628.8), Emely Jäggi (627.1 RPO) und Chiara Leone (626.7)
Insgesamt nahmen 167 Athletinnen am Luftgewehrwettkampf teil.
Pistole 10m Männer
Ein ähnliches Bild am Nachmittag bei den Luftpistolenschützen. Hier sah es bei
Jason Solari anfänglich gut aus. Für den Tessiner war ein Finalplatz schon zum Greifen nah, bis ihm dann tiefe Werte in der letzten Passe einen Strich durch die Rechnung machten; Solari (579-14x) fehlten rund drei Punkte für den Finaleinzug. Sein Trainer Mauro Biasca kann sich das nicht richtig erklären: «Ich weiss nicht was passiert ist. Irgendwie hat er in diesem Moment sein Selbstvertrauen verloren.» Solaris Ziel wäre klar ein Finalplatz gewesen.
Weiter um Edelmetall kämpfte Cédric Grisoni. Mit 573-11x Zählern klassierte sich der Waadtländer im vorderen Mittelfeld der Rangliste.
Insgesamt nahmen 128 Pistolenschützen am Wettkampf teil.
Neuer Chef im Spitzensport
Ebenfalls in München vor Ort war Joël Strübi, neuer Leiter des Bereichs Spitzensport und Nachwuchsförderung. Für Strübi das erste Mal, die Kader-Athletinnen und Athleten im Ausland in Action zu erleben. Den Ostschweizer beeindruckte, wie viele Nationen aus aller Welt, die der Weltcup München anlockt. «Da ist das Niveau schon ziemlich hoch, was es auch für unsere Athleten schwierig macht. Die Konkurrenz schläft definitiv nicht. Es hat mich schon beeindruckt, die Athleten im Wettkampf zu erleben: Unter dem Druck, unter der Spannung, unter der sie stehen. Man sieht sehr eindrücklich, was Druck bedeutet, wenn mal ein Schuss nicht ganz so gut gelingt, wie sie dann ins Zweifeln, ins Grübeln kommen. Anspannung auf höchstem Niveau», analysiert der neue Chef, der für den Rest der Woche mit den Athletinnen und Athleten mitfiebert. (rge)