Gute Nachrichten zum WM-Start von den Gewehr-Männern: Fabio Wyrsch, Jan Lochbihler und Christoph Dürr sicherten sich Bronze in der Königsdisziplin – die erste Bronzemedaille für ein Schweizer Männerteam in einer Olympischen Disziplin.
«Hoch die Tassen, für uns ein historischer Tag und «uhuere cool», wenn auch eine sehr knappe Kiste», sagt Jan Lochbihler, während Christoph Dürr im Hintergrund jauchzt. «Wir konnten den wohlverdienten dritten Platz generieren und sind alle drei sehr stolz.» Fabio Wyrsch ergänzt: «Es brauchte uns heute alle drei. Die Spannung war für uns sehr gross.» Der Wind machte den Athleten zu schaffen. «Deshalb ist die Freude noch grösser, besonders weil hier alles ist, was Rang und Namen hat. Wir hoffen nun, dass dies ein Flaschenöffner für das ist, was an dieser WM noch kommt», sagt Christoph Dürr. Die Medaillenübergabe findet morgen Dienstag statt.
Mit 591-32x Ringen und dem Punktemaximum im Liegendteil zeigte insbesondere Fabio Wyrsch eine starke Leistung. Auch Christoph Dürr präsentierte sich in der zweiten Serie sowohl kniend als auch liegend in Topform. So kämpften sich die Gewehr-Profis souverän durch die Eliminationsrunde des Dreistellungswettkampfs und greifen morgen erneut in der Qualifikation an.
Enttäuschter Jason Solari
Weiter waren heute Montag erstmals die Pistolenschützen in der 10m-Disziplin am Drücker. Der Wettkampf lief für Jason Solari nicht so wie gewünscht; dem Tessiner fehlten zur Finalteilnahme rund vier Punkte, was ihn enttäuschte: «Zu Beginn hatte ich grosse Schwierigkeiten, einen 10er zu schiessen. Danach lief es etwas besser, aber insgesamt war es kein Wettkampf, der sich richtig gut anfühlte. Nur in kurzen Momenten kam das vertraute sportliche Gefühl zurück.»
Solari startete in der ersten Passe mit soliden 94 Punkten und konnte sich in den darauffolgenden Durchgängen steigern. Doch auch zwei 98-er Serien reichten zum Schluss nicht gegen die starke Konkurrenz. Der 25-jährige Tessiner erzielte gesamthaft 579-17x Zähler (26. Rang).
WM-Debüt für Grisoni
Mit Cédric Grisoni ging ein weiterer Schweizer Pistolenschütze an den Start.
Nach einigen Startschwierigkeiten in der ersten Serie zeigte Grisoni während der weiteren fünf Passen eine gute Leistung. «Am Anfang war ich eher entspannt und wollte meine Arbeit einfach umsetzen», erklärt Cédric Grisoni. «Das Gefühl war gut, aber es hat nicht ganz gepasst. Danach konnte ich die Intensität auf das richtige Niveau steigern und mich trotzdem auf meine Arbeit verlassen. Insgesamt verlief mein Wettkampf gut, und ich bin am Schluss zufrieden. Es ist eine Bestätigung, und ich weiss, wie ich mit meiner Arbeit weiterfahren kann».
Besonders in der dritten und fünften Serie drehte der Waadtländer auf und erzielte 99 bzw. 98 Punkte. Der 34-Jährige klassierte sich mit 574-17x Punkten im 55. Rang.
Insgesamt nahmen 120 Athleten am Wettkampf teil. (rge)
9.11.2025
Mixed-Team Wyrsch/Jäggi setzt Ausrufezeichen
Das Duo Fabio Wyrsch und Vivien Jäggi verpasste in der Qualifikation des Mixed-Wettkampfs Gewehr 10m an der WM in Kairo mit dem 6. Rang und einem neuen Schweizerrekord nur knapp den Einzug in die Medal Matches. Team SUI 1 mit Audrey Gogniat und Jan Lochbihler klassierte sich auf Rang 38.
In einem hochklassigen Wettkampf zeigten Wyrsch und Jäggi eine Leistung auf internationalem Topniveau. Mit 632.7 Punkten stellte das Duo dabei einen neuen Schweizerrekord auf. Herausragend waren die 317.4 Zähler von Wyrsch – aber auch Mixed-Debütantin Jäggi legte mit 315.3 umgehend nach. Den beiden fehlten am Ende lediglich 1.2 Punkte auf Rang vier, welcher zum Einzug in die Medal Matches berechtigt hätte.
Team SUI 1 mit Audrey Gogniat und Jan Lochbihler fand nicht wie erhofft in den Wettkampf: Mit einem Total von 627.7 Punkten klassierte sich das Duo auf Rang 38. Insgesamt bestritten 66 Teams die Qualifikation, die das chinesische Duo Xinlu Peng und Honghao Wang mit 634.9 Punkten für sich entschied.
«Vieles besser gelaufen»
Für Fabio Wyrsch war der Tag ein besonders positiver Wendepunkt: «Heute ist sicher vieles besser gelaufen als gestern. Ich war viel aufmerksamer, wenn sich etwas verändert hat, und habe die Position viel besser gefunden.»
Der Wettkampf sei für ihn auch mental ein wichtiger Schritt gewesen: «Nach zehn, fünfzehn Schüssen habe ich gemerkt, wie gut ich unterwegs bin – da denkt man schnell: Jetzt darf ich das nicht aus der Hand geben. Aber der heutige Wettkampf hat definitiv gezeigt, dass ich fast dreissig Mal in Folge gute Schüsse liefern kann. Das ist für mich persönlich eine grosse Leistung.»
«Fabios Leistung hat mich angesport»
Mixed-Debütantin Vivien Jäggi zeigte sich happy: «Es hat mega Spass gemacht, mit Fabio zusammen zu schiessen. Ich habe mich schon sehr gefreut, als ich wusste, dass wir ein Team sind – er ist ein mega guter Team-Mate.»
Gleichzeitig sei es jedoch anspruchsvoll gewesen, die eigene Energie über die 30 Schüsse hinweg richtig einzuteilen: «Einerseits will man alles geben, andererseits muss man haushalten. Und dann siehst du, wie stark Fabio schiesst – das hat es nicht gerade leichter gemacht», sagt sie lachend. «Im Ernst: Ich wollte natürlich mithalten – seine Leistung hat mich enorm angespornt.» (cpe)
8.11.2025
Jäggi und Lochbihler stark – durchzogener Start fürs Team
Vivien Jäggi zeigte zum Auftakt der WM in Kairo eine abgeklärte Leistung im Luftgewehr-Wettkampf der Frauen, den sie auf Rang 21 beendete. Nina Christen und Audrey Gogniat verpassten die Finalqualifikation klar. Bei den Männern holte Jan Lochbihler mit 630.7 Punkten (Rang 17) die Kohlen aus dem Feuer. Fabio Wyrsch und Christoph Dürr klassierten sich im hinteren Drittel der Rangliste.
Die Konkurrenz präsentierte sich in Topform: Für den Finaleinzug waren exakt 633 Punkte nötig – ein Niveau, das selbst an den meisten Weltcups nur von wenigen Athletinnen erreicht wird. Den Qualifikationssieg holte sich die Chinesin Jiayu Han mit herausragenden 635.1 Punkten. Rang 8 – und damit die Finalqualifikation – lag bei starken 633 Zählern.
Aus Schweizer Sicht war es vor allem Vivien Jäggi, die mit einem stabilen und abgeklärten Wettkampf überzeugte. Sie beendete die Qualifikation auf Rang 21. Besonders zu Beginn setzte sie mit Serien von 105.9 und 106.3 ein Ausrufezeichen. Ihre Leistung bestätigte, dass sie sich fest auf internationalem Top-Elite-Niveau bewegt – zum Finaleinzug fehlten ihr 2.2 Punkte.
Nina Christen kam nach einem verhaltenen Start zwar zwischenzeitlich besser in den Wettkampf, fand aber insgesamt nie ganz in ihren Rhythmus. Ihre 628.1 Punkte bedeuteten Rang 46 – ein Resultat, das ihrem Potenzial nicht gerecht wird.
Olympia-Bronzegewinnerin Audrey Gogniat blieb mit 627 Punkten (Rang 62) unter ihrem Leistungsvermögen. Einzelne gute Serien vermochten die fehlende Konstanz nicht zu kompensieren.
In der Teamwertung belegten Jäggi, Christen und Gogniat mit einem Total von 1885.9 Punkten Rang 11.
Insgeamg sind in Kairo 120 Schützinnen in der Qualfikation angetreten.
GEWEHR 10M MÄNNER
Mit 630.7 Punkten und Rang 17 zeigte Jan Lochbihler in der Qualifikation der Männer eine saubere Leistung. Er verpasste das Finalticket um 1.7 Zähler. Auch wenn es knapp nicht reichte, war sein Auftritt insgesamt überzeugend.
«Ich bin wirklich stolz»
Lochbihler war nach dem Wettkampf zufrieden. Schon im PET-Training am Vortag habe er gemerkt, «dass es gut läuft». Und dies habe sich im Wettkampf bestätigt. Die Koordination zwischen Körperhaltung, Abzugsverhalten und Bewegung habe gestimmt – eine Herausforderung, die er «gut gemeistert» habe, wie er betont. Auch die Nervosität habe er mit Atemübungen und positivem «Mindset» kontrollieren können. «Ich bin wirklich stolz auf das Resultat. 630.7 ist für mich mit dem Luftgewehr sehr gut – aber es reicht halt nicht für die Top 8», sagt Lochbihler nüchtern. Aber: Das Niveau sei extrem hoch – und so solle es auch sein bei einer Weltmeisterschaft: «Und von daher passt es so, wie es ist.»
Fabio Wyrsch mit 625.9 Punkten (Rang 72) und Christoph Dürr mit 623.2 Punkten (Rang 86) kamen nie richtig in die Gänge.
In der Teamwertung belegten Lochbihler, Wyrsch und Dürr mit einem Total von 1879.8 Punkten den 16. Rang.
Insgeamt bestritten 109 Schützen den Wettkampf. (cpe)














































