Selten wurde in der Schiessanlage Lostorf so gebannt auf die Bildschirme geschaut wie beim Final der Schweizer Gruppenmannschaft. Lange hatten die französischsprachigen Gruppen Bulle-Grevître STaP 1 und die beiden Gruppen Genève Arquebuse 1 und 3 die Rangliste fest im Griff. Es schien, als könnte keiner ihnen den Platz an der Spitze streitig machen. Keiner? Fast keiner! Denn die unbeugsame Gruppe Schmitten-Flamatt Sport 1 hörte nicht auf, sich Punkt um Punkt nach vorne zu kämpfen.
Einen kurzen Moment lang schien der Traum vom Podest zum Greifen nah: Schmitten-Flamatt Sport 1 lag auf Rang drei. Doch dann kam die letzte Serie und plötzlich rutschte das Team auf den fünften Platz ab. Enttäuschung machte sich breit, leise Seufzer waren zu hören. Doch Aufgeben kam nicht in Frage. Schuss für Schuss kämpften sich die Schützen zurück und mit insgesamt 371 Punkten holten sie sich am Ende doch noch die Bronzemedaille. Nur knapp mussten sie sich geschlagen geben: Bulle-Grevîre STaP 1 setzte sich mit 375 Punkten auf den goldenen Podestplatz durch, Genève Arquebuse 1 erkämpfte sich mit 372 Zählern Silber.
Stolz waren die Freiburger allemal auf ihre Leistung. Bei der Medaillenvergabe wurde von einer kleinen Mundharmonika begleitet gejodelt. Das sei Tradition, wenn der Flamatter Verein aufs Podest kommt. Zwischen den Jubelrufen und herzlichen Gratulationen entstand eine besondere Stimmung, die den Moment zumindest für die Flamatter unvergesslich machte.
Insgesamt hatten 34 Gruppen am Final vom Samstag teilgenommen. Eigentlich hätten es 36 Gruppen sein sollen, aber da einige Gruppen abgesagt hatten und bereits Winterthur Stadt 1 und Chavornay ST Entre-deux-Ruz 1 nachgerutscht waren, machte es gemäss Organisator Ruedi Sinn, die Teilnehmergrösse auf 34 zu reduzieren, da ansonsten wegen gleicher Punktzahl gleich fünf Gruppen hätten nachrutschen müssen.
Den ganzen Sommer über hatten die Teams bei Anlässen auf ihren eigenen Schiessanlagen Punkte gesammelt, um sich für den Schweizer Final zu qualifizieren. Das betonte auch Paul Stutz in seiner Ansprache vor der Medaillenvergabe. An die Teilnehmenden gerichtet erklärte er: «In den vergangenen Wochen habt ihr euch bei Sonne, Wind und leichtem Lampenfieber gegen die besten der Schweiz durchgesetzt.»
Für die Teams war der Final nicht nur ein Wettkampf, sondern auch ein Höhepunkt eines Sommers voller Training, Spannung und Leidenschaft. Ein Tag, an dem jede Schussabgabe zählte und der in Erinnerung bleiben wird. (Chantal Gisler)