Federazione sportiva svizzera di tiro

Bronze für Heidi Diethelm und Jason Solari

Jason Solari und Heidi Diethelm Gerber wurden für eine starke Leistung mit Bronze belohnt.
(Screenshot Live Broadcast)

Jason Solari und Heidi Diethelm Gerber wurden für eine starke Leistung mit Bronze belohnt. (Screenshot Live Broadcast)

Im Mixed Team-Wettkampf Pistole 10m an den Europameisterschaften 10m in Wroclaw haben Heidi Diethelm Gerber und Jason Solari sensationell die Bronzemedaille gewonnen. Die Schweizer Gewehr-Frauen und -Männer hingegen mussten im Final zuschauen.

Heidi Diethelm Gerber (Märstetten TG) machte dort weiter, wo sie am Vortag aufgehört hatte. EM-Silber mit der Luftpistole schien die Thurgauerin zu beflügeln. Im Mixed Team-Wettkampf Pistole 10m hat sie zusammen mit Jason Solari (Malvaglia TI) sensationell die Bronzemedaille gewonnen. Die Entscheidung fiel äusserst knapp. Mit dem letzten Schuss und dem Resultat von 17:15 setzten sich die erfahrene Thurgauerin und der Tessiner Junior gegen das ungarische Duo Veronika Major/Miklos Tatrai durch. Um Gold schossen Russland 1 (Vitalina Batsarashkina/Artem Chernousov) und Serbien 1 (Zorana Arunovic/Damir Mikec). Die favorisierten Russen setzten sich knapp mit 17:15 durch.

Aussergewöhnlich war insbesondere die Leistung von Jason Solari, der während des gesamten Wettkampfs die besseren Resultate erzielte als seine erfahrene Teamkollegin und die Schweiz letztlich zur Bronzemedaille führte. Überraschend war das allerdings nur insofern, als dass er am Vortag im Einzelwettkampf nicht ganz zu überzeugen vermochte. Im Mixed-Wettkampf konnte er aber seine Trainingsleistungen abrufen. Das wurde mit Edelmetall belohnt.

Doch der Reihe nach: In der ersten Qualifikationsrunde klassierte sich das Schweizer Duo mit 576 Punkten auf dem 8. (und damit letzten qualifikationsberechtigten) Rang und distanzierte Aserbaidschan auf Rang 9 um 7 Innenzehner. Schweiz 2 mit Sandra Stark (Münchwilen TG) und Steve Demierre (Auboranges FR) erreichte mit 564 Zählern den 34. Rang. Das beste Team kam aus Russland. Die späteren Europameister Vitalina Batsarashkina und Artem Chernousov stellten mit 585 Punkten einen neuen Europarekord auf. In der Einzelwertung schoss sich Jason Solari mit 289 Punkten auf den 18. Rang. Heidi Diethelm Gerber kam mit 287 Zähler auf Rang 30.

In der zweiten Qualifikationsrunde steigerten sich Diethelm und Solari. Mit 385 Punkten landeten sie auf dem 3. Rang. Den 2. Platz, der zur Teilnahme im Gold Medal Match berechtigt hätte, verpassten sie lediglich um einen Zähler. Mit seinen 193 Punkten belegte Jason Solari in der Einzelwertung den 3. Rang hinter Artem Chernousov (198) und Vitalina Batsarashkina (ebenfalls 193). Heidi Diethelm Gerber steuerte 192 Punkte bei. Das reichte zu Rang 7 in der Einzelwertung. 

 

Empfang am Flughafen

Die erfolgreichen Schweizer Pistolenschützen mit Heidi Diethelm Gerber und Jason Solari kehren am Sonntag, 1. März, in die Schweiz zurück. Die Maschine aus Frankfurt (Flug LH 1186) landet planmässig um 10.30 Uhr. Das Schweizer Team würde sich über ein grosses Empfangskomitee freuen.

 

Gewehr 10m Frauen: Kein Schweizer Finalplatz

Weniger erfolgreich waren die Schweizer Gewehrschützinnen. Nina Christen (Wolfenschiessen NW) zeigte zwar eine starke Leistung. Ihre 627.9 Punkte hätten andernorts zum Final gereicht. Doch sie musste als Neuntplatzierte in den sauren Apfel beissen. Lediglich ein winziges Zehntel fehlte für den Einzug in den Final. Um diese Minimaldistanz besser war die Italienerin Martina Ziviani. Nina Christen, letztjährige Silbermedaillengewinnerin in dieser Disziplin, fährt heuer ohne Einzelmedaille nach Hause. Chiara Leone (Frick AG) startete mit 104.8 Punkten stark, baute in der zweiten Serie (101.5) aber stark ab. In der Folge wechselten sich stärkere mit schwächeren Serien ab. Am Ende kam sie auf 622.2 Punkte. Das reichte für Rang 55. Auch die dritte Schweizerin erlebte ein Auf und Ab: Vanessa Hofstetter (Neuenegg BE) startete überzeugend, musste ebenfalls einen Dämpfer einstecken - und in diesem Stil ging es weiter. Sie erzielte im Total 619.1 Zähler, was ihr den 72. Rang einbrachte.

Auch im Team verpassten die drei Schweizerinnen den Einzug in den Final der besten Acht Trios. Mit 1869.2 Punkten im Total klassierten sie sich auf dem 13. Rang. Für den Final, der am Sonntag, 1. März, stattfindet, wären 1874.2 Punkte nötig gewesen. Qualifikationssieger Norwegen erzielte mit 1885.7 Punkten einen neuen Europarekord.

Der Europameistertitel ging an Laura-Georgeta Coman aus Rumänien. Sie setzte sich in einem engen Final mit einem Zehntel Vorsprung auf Anastasiia Galashina (RUS) durch. Die Russin hatte mit einem starken Schlussspurt auf- und die spätere Bronzemedaillengewinnerin Andrea Arsovic (SRB) überholt. An Coman kam sie nicht mehr ganz heran. Qualifikationssiegerin Jenny Stene (NOR), die mit 632.3 einen neuen Qualifikations-Europarekord aufgestellt hatte, schied im Final als Erste aus und musste sich mit Rang 8 begnügen.

 

Gewehr 10m Männer: Weit entfernt von der Spitze

Eine herbe Niederlage mussten die Schweizer Männer einstecken. Bester Schweizer war Jan Lochbihler (Holderbank SO) auf Rang 59! Mit 619.3 Punkten erzielte er zwar kein allzu schlechtes Resultat. Im hochklassigen Europameisterschafts-Feld gibt es damit aber keinen Blumentopf zu gewinnen. Fabio Wyrsch (Schattdorf UR) folgte mit 618.4 Punkten auf dem 63. Rang. Nochmals drei Plätze weiter hinten landete Christoph Dürr (Gams SG). Er totalisierte 616.6 Zähler. Insgesamt haben 69 Schützen den Wettkampf absolviert. Der Qualifikationssieg ging an Altmeister und Enfant terrible Peter Sidi aus Ungarn. Er erzielte 632.5 Punkte. Für eine Finalqualifikation waren 628.7 Zähler nötig.

Besonders bitter ist der Blick auf die Teamrangliste: Mit 1854.3 Punkten übernahm das Schweizer Trio in der Rangliste Platz 16 und damit die rote Laterne. Von einem Finalplatz waren Lochbihler/Wyrsch/Dürr mehr als 20 Punkte entfernt. Qualifikationssieger Russland gelang mit 1887.1 ein neuer Europarekord. Den Weltrekord verpassten sie um 0.3 Zähler.

Ein Ungar war bester in der Qualifikation - und ein Ungar holte sich auch den Europameistertitel. Allerdings nicht Peter Sidi, der im Final als Zweiter ausschied und mit Platz 7 vorliebnehmen musste. Jubeln durfte Istvan Peni, der mit seinen 250.5 Punkten den Ukrainer Oleh Tsarkov um 1.3 Zähler hinter sich liess. Der Israeli Sergey Richter sicherte sich Bronze. Die beiden Russen Sergey Kamenskiy und Vladimir Maslennikov gingen etwas überraschend leer aus. (van)

 

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