Das Regionalturnier in der Thuner Guntelsey bot Schiesssport auf hohem Niveau. Die Schweizer Schützinnen und Schützen zeigten teils starke Leistungen und sicherten sich mehrere Medaillen.
Schweizer schützinnen dominieren Gewehr 50m-Wettkämpfe
Besonders erfolgreich waren die Schweizer Frauen in den 50m-Gewehrdisziplinen. Im Liegendwettkampf belegten sie im Teamranking die Ränge eins und drei, und im Einzel standen sie mit Nadja Kübler, Anja Senti und Sarina Hitz gleich dreifach auf dem Podest.
Auch in der Dreistellungsdisziplin über 50 Meter überzeugten die Schweizerinnen: In der Teamwertung holte das Trio mit Jennifer Kocher, Nadja Kübler und Marta Szabo die Goldmedaille. Silber ging an das zweite Schweizer Team mit Muriel Züger, Annina Tomaschett und Sarina Hitz.
Starke Leistungen der Männer über 300 Meter
Bei den Männern sicherten sich Pascal Bachmann, Gilles Dufaux und Sandro Greuteler in der Teamwertung des 300m-Standardgewehrs (3x20) den ersten Platz.
In den Einzelkonkurrenzen erreichte Gilles Dufaux im 300m-Dreistellungsschiessen mit dem Standardgewehr den zweiten Rang, direkt vor seinem Teamkollegen Pascal Bachmann auf Platz drei. In der militärischen Schnellfeuer-Variante der 300m-Dreistellung klassierte sich Dufaux zudem als Dritter – hinter zwei norwegischen Schützen.
Knappes Rennen in der Nationenwertung
Im Medaillenspiegel belegte Norwegen mit fünf Gold-, sechs Silber- und einer Bronzemedaille den ersten Rang, knapp vor der Schweiz (5 Gold, 4 Silber, 5 Bronze). Polen folgte mit drei Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen. Nach Anzahl Medaillen hätte die Schweiz mit insgesamt 14 Auszeichnungen sogar vor Norwegen (12) und Polen (11) gelegen – doch bei der offiziellen Wertung geben die Gold- und Silberplätze den Ausschlag.
Die CISM-Regionalturniere bieten für viele Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, wertvolle internationale Wettkampferfahrung zu sammeln. So konnte die Schweiz zum Beispiel mit acht Frauen in den 50m-Gewehrdisziplinen antreten.
Thun als bewährter Gastgeber im CISM-Kalender
Zuschauerresonanz erhält der Anlass jedoch nur spärlich. Dabei geniesst das Turnier innerhalb des CISM grossen Stellenwert. Patrik Roland Fluri, Chief of CISM Swiss Shooting, hebt hervor: «Das Regionalturnier in Thun gehört weltweit zu den beliebtesten CISM-Wettkämpfen. Sowohl unser Team, das sich grösstenteils aus Kadersportlern zusammensetzt, als auch die Organisation durch den Stab sind hervorragend aufgestellt.»
Fluri betont, dass das Schweizer CISM-Team jährlich gezielt ausgebildet wird: «Wir investieren viel in die Schulung unserer Leute – an speziellen Trainingstagen vor dem Anlass.» Rund 80 Personen aus Militär und Zivilschutz standen in Thun im Einsatz. Insgesamt beteiligten sich 12 Nationen mit rund 120 Schützinnen und Schützen sowie etwa 40 Betreuern und Trainern.
Begegnungen auf Augenhöhe
Nebst dem sportlichen Wettbewerb steht beim CISM der zwischenmenschliche Austausch im Fokus. «Alle Teilnehmenden gehören in ihren Ländern zur Schiesssportspitze – das gilt auch für die Schweiz», so Fluri. Die persönliche Begegnung mit Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Ländern eröffne wertvolle Perspektiven, die über den Sport hinausreichen. (Aschi Nydegger)