Schaub liess zum Abschluss des EC-Finals in Thun nichts anbrennen. Er startete sehr gut mit 195 Punkten in der ersten Serie. Einzig zwei Serien verliefen nicht optimal. In der letzten Passe der 10-Sekunden-Serie dreht er nochmals auf, schoss 96 und liess mit dieser insgesamt überzeugenden Darbietung die Konkurrenz hinter sich. Mit einem Total von 570 Punkten sicherte er sich den Sieg im Europacup-Final.
Zweiter wurde der Lette Emils Vasermanis (568 Punkte), Bronze ging an den Deutschen Patrick Meyer (567 Zähler).
«Es ist eine Riesen-Freude!»
Adrian Schaub: «Ich habe von Anfang an gezeigt, was ich kann und bin sehr gut gestartet. Die 150-Sekunden-Passe lief insgesamt sehr gut, was mir ein gutes Gefühl gab und mir schon früh Punkte auf Reserve verschaffte.» Auch mit den 20-Sekunden-Passen sei er, bis auf eine Ausnahme, sehr zufriedne gewesen. «Und ausser am Anfang war auch die 10-Sekunden-Passe sehr solide.»
Besonders freute sich Schaub über den Sieg in der Schweiz: «Es ist immer schön, einen Wettkampf daheim zu gewinnen. Es ist mein erster Europacup-Final-Sieg, und von daher ist es eine Riesen-Freude, so die Saison beenden zu können.»
«Dieser Erfolg ist sehr wertvoll»
Pistolen-Trainerin Heidi Diethelm Gerber lobte Schaub: «Dieser Erfolg ist sehr wertvoll und erfreulich. Zum Saisonende nochmals nahe an seine persönliche Bestleistung zu gelangen und den Rest der Finalisten hinter sich zu lassen, und das zu Hause – das ist etwas Besonderes.»
Erfolgreiches Mixed-Team: Röthlisberger und Grisoni siegen
Ganz zum Ende des EC-Final traten fünf Duos zum Mixed-Wettkampf Pistole 25m an. Das Schweizer Team mit Daniela Röthlisberger und Cédric Grisoni sicherte sich den 1. Platz. Trotz kurzfristiger Anfrage aufgrund zu weniger Anmeldungen erwies sich die Entscheidung, auf Nachwuchsathletin Daniela Röthlisberger zu setzen, als goldrichtig. «Da ich keine Kaderschützin mehr hatte, habe ich auf die Aspirantin Daniela gesetzt, was sich als sehr erfolgreich herausstellte», bilanziert Trainerin Heidi Diethelm Gerber.
4. Oktober 2024:
Doppelsieg der Schweizerinnen liegend
Am dritten Tag des Europacup-Finals in Thun gibt's den ersten Sieg für die Schweiz: im Liegendwettkampf der Frauen setzt sich Anja Senti mit 597 Punkten dank der besseren Anzahl Innenzehner durch vor der punktgleichen Sarina Hitz. Die Männer verpassen in dieser Disziplin die Medaillenränge.
Für die Schweizer «Liegendkönigin» Anja Senti startete der Wettkampf am Freitagmorgen bei frostigen Bedingungen in der Schiessanlage Guntelsey mit 98 Zählern in der ersten Passe suboptimal. Doch danach reihte die Bernerin eine Zehn an die andere, bis sie im zweitletzten Durchgang erneut eine Neun kassierte. Doch danach erzielte sie mit einem weiteren Hunderter 597 Punkte und insgesamt 44 Innenzehner.
Sarina Hitz, die nach fünf Passen einen Zähler vorauslag, hätte zum Abschluss ebenfalls einen Hunderter benötigt, um diesen Vorsprung zu wahren. Doch musste sie kurz vor Wettkampfende eine weitere Neun einstecken. Dank 40 Mouchen sicherte sie sich jedoch den zweiten Platz vor drei weiteren Konkurrentinnen mit ebenso 597 Zählern. Als beste von diesen gewann die Norwegerin Jenny Vatne die Bronzemedaille nach ihrem Sieg mit dem Standardgewehr.
Der Liegendwettbewerb der Männer endete mit einem Sieg für Österreich. Bernhard Pickl triumphierte mit 599 Punkten. Den zweiten Rang eroberte mit zwei Zählern Rückstand der Deutsche Max Ohlenburger. Der dritte Rang geht an den Polen Andrzej Burda mit 596 Punkten, der dank zwei Innenzehnern mehr Geoffrey Hatton aus Frankreich hinter sich liess. Als bester Schweizer belegt Gilles Dufaux mit 595 Punkten Rang 5. Pascal Bachmann, der mit zwei Hunderten optimal startete, wird mit 593 Zählern auf dem Konto Zehnter.
Zum Abschluss massen sich die besten Liegendschützinnen und -schützen noch in einem Cupwettbewerb. Dabei werden die Paarungen ausgelost unter den Teilnehmern verschiedener Nationen. Dabei wollte es der Zufall, dass die siegreichen Anja Senti und Bernhard Pickl ein Team bildeten. Zusammen gewannen die besten in der Liegendisziplin denn auch den Teamcup vor Markus Diem mit Robert Markoja (AUT/SLO) und dem Duo Johan Gustavsson (SWE) mit Silvia Guignard. Es war dies zugleich der letzte Wettkampf, den die Schweizerin auf internationaler Ebene absolvierte. Zum Abschied erhielt sie ein Präsent von der Delegation aus Slowenien. (Andreas Tschopp)
3. Oktober 2024
Schweizer Ehrenplätze in der Dreistellung
Am zweiten Tag des Europacup-Finals in Thun siegt in der Dreistellung bei den Männern Peter Sidi (ROU) und egalisiert mit 593 Punkten seinen Europarekord. Gilles Dufaux wird Dritter. Bei den Frauen setzt sich die Schwedin Elin Ahlin vor Silvia Guignard durch.
Beim Dreistellungswettkampf am zweiten Tag des Europacup-Finals in Thun hatten sich die äusseren Bedingungen in der Schiessanlage Guntelsey für die Athletinnen und Athleten deutlich abgekühlt. Die meisten traten daher mit einer Wintermütze an und mussten sich zwischendurch die Finger wärmen an der Abzugshand. Es traten mehr Frauen (16 aus neun Nationen) an als Männer (12 aus acht Ländern) zum Wettkampf, der gemeinsam ausgetragen, aber separat gewertet wurde.
Im Wettbewerb der Männer geht der Sieg nach Rumänien an Peter Sidi. Der erfahrene Schütze, der früher für Ungarn antrat, schoss konstant auf hohem Niveau in allen drei Stellungen (199/198/196) und egalisierte mit einem Total von 593 Punkten seinen eigenen Europarekord, den er an den Europameisterschaften im Juni in Osijek (CRO) aufgestellt hatte. Wäre der letzte Schluss keine Acht gewesen, hätte er den Rekord gar noch verbessert. Auf den Ehrenplätzen landeten Bernhard Pickl (AUT) und der Freiburger Gilles Dufaux. Sie totalisierten jeweils 588 Punkte, wobei der Österreicher dank der besseren Innenzehnerzahl (25/20) den Vorrang erhielt. Das zweitbeste Schweizer Resultat erzielte Pascal Bachmann mit 576 Punkten auf Rang 9.
Bei den Frauen entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Elin Ahlin und Silvia Guignard, die nebeneinander im Stand schossen. Die Schwedin legte kniend und liegend mit 195 und 199 drei Punkte vor. Diesen Vorsprung konnte die routinierte Schweizerin stehend mit guten 196 (zweimal 98) Zählern nicht mehr ganz wettmachen. Mit total 588 Punkten setzte sich Ahlin so mit einem Zähler mehr gegenüber Guignard durch. Den dritten Rang sicherte sich mit 586 die Norwegerin Oda Flikkerud vor der punktgleichen Französin Agathe Girard. Dahinter folgen Jennifer Kocher und Marta Szabo mit jeweils 584 Punkten. Unter den besten Zehn figurieren mit Anja Senti und Michèle Bertschi zwei weitere Schweizerinnen, die sechs von total 16 Athletinnen stellen im Dreistellungswettkampf am Europacup-Final. (Andreas Tschopp)
2. Oktober 2024
standardgewehr: Norwegischer sieg mit doppeltem europarekord
Zum Auftakt des Europacup-Finals in Thun siegt die Norwegerin Jenny Vatne im Wettkampf mit dem Standardgewehr knapp vor dem einheimischen Gilles Dufaux. Beide egalisieren mit 591 Punkten den Europarekord.
Schnellschütze Gilles Dufaux beendete am Mittwoch in der Thuner Guntelsey beim Europacup-Final seinen Wettkampf wie üblich als erster. Mit dem Standardgewehr 3x20 schoss der Freiburger ausgeglichen sehr gut (198/197/196) und egalisierte mit total 591 den bestehenden Europarekord in der Disziplin, die offen für beide Geschlechter ausgetragen wird. Mit dieser ausgezeichneten Vorlage begann für Dufaux das lange Warten.
Nach zwei Stellungen dem Freiburger mit 397 Punkten am dichtesten auf den Fersen war der Slowene Robert Markoja (396), der liegend mit 200 Zählern das Maximum schoss. Dicht dahinter lagen mit jeweils 395 Zählern Markus Diem aus Österreich und die Norwegerin Jenny Vatne. Unter den Vier wurde stehend der Wettbewerb entschieden. Markoja und Diem waren dabei drauf und dran, Gilles Dufaux überflügeln zu können. Doch zwei Achten beim Slowenen und eine Siebnerwertung für den Österreicher warfen diese beiden Konkurrenten zurück. Sie machten mit einem Total von 588 Punkten Rang drei unter sich aus, wobei die höhere Anzahl Innenzehner (30/24) Diem letztlich die Bronzemedaille sicherte.
Innenzehner entschieden unter ersten vier
Im Kampf um den Sieg verblieb somit noch die Norwegerin Jenny Vatne, die die Wettkampfzeit fast bis zum Schluss ausschöpfte. Mit 196 Punkten (zweimal 98) holte sie zu Dufaux auf und besiegte ihn mit ebenfalls 591 Zählern dank der mit 25 zu 22 besseren Anzahl Mouchen. Während der norwegische Coach die Gewinnerin umarmte, die Freudentränen hatte und viele Gratulationen entgegennahm, kommentierte der unterlegene Gilles Dufaux den Wettkampfausgang mit «ça va». Beim Siegerfoto fand er sein Lachen dann aber wieder.
Das beste Stehendergebnis lieferte mit 197 Punkten Bernhard Pickl, der damit Platz 5 belegt. Der Schütze aus Österreich hatte an den Europameisterschaften im Mai 2024 mit 591 Punkten mit dem Standardgewehr 3x20 einen neuen Europarekord aufgestellt, der nun gleich doppelt egalisiert wurde. Das zweitbeste Schweizer Resultat erzielte mit 584 Punkten Jennifer Kocher. Die Genferin belegt damit Platz 7 vor Silvia Guignard, die auf 582 Punkte kam. Fünf Schweizer Schützinnen und Schützen nahmen am Standardgewehr-Wettkampf teil, den insgesamt 16 Teilnehmer aus sieben Nationen bestritten.
Am Europacup-Final Gewehr 300m und Pistole 25m in Thun, der bis Sonntag, 6. Oktober dauert, nehmen insgesamt 74 Schützinnen und Schützen aus total 18 Nationen teil. Darunter sind auch die USA und Japan als Gäste vertreten. (Andreas Tschopp)
5. Oktober 2024
Franzose stellt mit zentralfeuerpistole europarekord ein
Am Wochenende messen sich am Europacup-Final noch die Pistolenschützen im 25m-Stand in der Guntelsey. Im ersten Wettkampf mit der Zentralfeuerpistole siegte der Franzose Kevin Chapon mit 583 Punkten.
Der Pistolenschütze aus dem mit sechs Athleten stark vertretenen französischen Team egalisierte damit den Europarekord, den im Juni an den Europameisterschaften in Osijek (CRO) der Slowake Martin Bolek neu aufgestellt hatte mit der Zentralfeuerpistole in der Openkategorie. In der Wertung nur für Männer hält der Deutsche Christian Reitz seit 2015 mit 595 Zählern den Europarekord.
Beim Wettkampf am Samstagvormittag in Thun belegt der Lette Emils Vasermanis mit 582 Zählern Rang 2 vor dem Deutschen Patrick Meyer, der auf 581 Punkte kam und dank mehr Innenzehnern (21/16) den punktgleichen Ruslan Lunev aus Aserbeidschan hinter sich liess. Die Schweizer Adrian Schaub mit 570 und Cedric Grisoni mit 566 Punkten belegen die Ränge 11 und 18 unter total 20 Wettkämpfern.
Im Mixed-Wettkampf mit der Zentralfeuerpistole, wo fünf Team teilnehmen, führt nach dem ersten Teil Präzision etwas überraschend das Schweizer Duo mit Cedric Grisoni und Daniela Röthlisberger. Sie belegte 2018 an den Schweizermeisterschaften in Thun bei den Juniorinnen mit der Sportpistole Platz 2 und konnte diesen Erfolg später bei den Frauen wiederholen. Nun wurde sie zum internationalen Wettkampf an gleicher Statt aufgeboten. Das Schnellfeuerprogramm schiessen die Mixed-Teams am Sonntag, wenn zum Abschluss des EC-Finals noch der Standardpistolen-Wettbewerb ausgetragen wird. (atp)