Schweizer Schiesssportverband

«Es wurde wie von Sinnen geschossen»

Am EC-Final in Zagreb hingen die Trauben für die Schweizer Schützinnen und Schützen zu hoch. Michèle Bertschi musste sich in der Kategorie Gewehr 300m 3x20 mit Rang vier begnügen, Gilles Dufaux wurde als bester Schweizer bei den Männern Achter. Wie hoch das Niveau war, verdeutlichen die zwei neuen Europarekorde bei den Damen wie den Herren.

Dass 300m-Wettkämpfe auf internationalem Niveau auch für die erfolgsverwöhnten Schweizer kein Selbstläufer für Podestplätze sind, mussten am zweiten Wettkampftag des EC Finals die Schweizer Schützinnen feststellen. Gegen die entfesselt schiessende Polin Karolina Romanczyk, welche mit 593 einen neuen Europa-Rekord erzielte, war heute nichts auszurichten. Einzig Michèle Bertschi vermochte der Konkurrenz etwas die Stirn zu bieten, musste sich dann aber trotz ihrer starken 587 Punkten mit dem 4. Rang begnügen. 
Pech hatte Silvia Guignard, welche im Liegendteil die Scheibe wechseln musste (diese zeigte spontane Nuller an). «Dies hat ihr wohl das das Quentchen Konzentration geraubt, um einen perfekten Wettkampf abzuliefern», sagt Trainer Fabio Sciuto. Schliesslich wurde Guignard mit 584 Punkten Sechste. 
«Bei Anja Senti zahlte sich das Risiko einer taktischen Entscheidung nicht aus, was ihr den einen oder anderen wertvollen Punkt gekostet hat», erklärt Sciuto. «Nichtsdestotrotz haben die Damen eine starke Teamleistung an den Tag gelegt.»

Dufaux im Mittelfeld
Am Nachmittag ging es bei den Herren gleich voll zur Sache. «Es wurde wie von Sinnen geschossen», hält Sciuto fest. Praktisch bei jeder geschossenen Neun wurde die Zwischenrangliste neu auf den Kopf gestellt. Am ehesten konnte Gilles Dufaux mithalten. Dank den 200 liegend war er nach zwei Dritteln des Programms auf Tuchfühlung mit der Spitze. Die soliden 189 Punkte stehend waren dann aber schlicht zu wenig, um vorne mitreden zu können. So rutschte Dufaux am Ende mit stabilen 585 Punkten ins Mittelfeld der Rangliste ab (Rang 8).

Wie hoch das Niveau in Zagreb war, verdeutlichen die Resultate der beiden Erstplatzierten Mikael d’Halluin (FRA) und Karl Olsson (SWE), welche mit genau je 592-26x für neue Europa-Rekorde sorgten.

Simon Maag war kniend mit 97/100 noch gut dabei. Liegend büsste er mit seinem lädierten Handgelenk (er hatte einen kleinen Unfall einen Tag vor der Abreise) ein paar Punkte ein. Eine 7 in der ersten Stehendpasse und der Scheibenfehler zum Schluss waren fatal. Pascal Bachmann musste sich zu viele «gute» Neuner notieren lassen. Somit konnte er diesmal nicht mit der Spitze mithalten und musste sich etwas unter Wert verkaufen. 

«Nun will das Trio am Liegendmatch von Freitag 13.10. voll angreifen, weiss Sciuto.

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