Federazione sportiva svizzera di tiro

Aus der Not eine Tugend gemacht

Nicole Häusler aus Pfaffnau (LU) dominierte im Gewehr-Wettbewerb

Nicole Häusler aus Pfaffnau (LU) dominierte im Gewehr-Wettbewerb

Die Erwartungen der Organisatoren wurden weit übertroffen. Der 1. Zürcher Winter-Fernwettkampf (03.-12.02.2021) war bereits der siebte vom Zürcher Schiesssportverband (ZHSV) ausgerichtete Fernwettkampf. Die geschlossenen Sportanlagen hatten im April 2020 zum 1. Zürcher Frühlings-Fernwettkampf geführt. Der Fernwettkampf erlaubt den Teilnehmern, den Wettkampf zuhause (mittels SCATT; siehe Kasten) oder auch auf einer privaten Schiessanlage zu absolvieren und die Resultate mittels eMail an den Organisator zu übermitteln.

Mit 98 teilnehmenden Sportschützinnen und Sportschützen in den sechs angebotenen Disziplinen (Gewehr 10m, Gewehr 10m/Auflage, Pistole 10m, Pistole 10m/Auflage, Armbrust 10m/kniend, Armbrust 10m/stehend) aus gesamthaft acht Ländern (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Ukraine, Russland, Südafrika, Holland und Spanien) hatten die Organisatoren des 1. Zürcher Winter-Fernwettkampfs nicht gerechnet. «Dieses Resultat zeigt auf, dass unser Anlass in der aktuell nicht einfachen Zeit ein Bedürfnis der Sportlerinnen und Sportler abdeckt.» meinte der für den Anlass zuständige Jürg Benkert (Grafstal), der im Kantonalverband für den Bereich Match- und Leistungssport verantwortlich zeichnet.

Innovative Jugendtrainer
Einen grossen Anteil an der enormen Steigerung der Teilnehmerzahl hatten die Jugendlichen aus der Kategorie U21 und vor allem aus der Kategorie U17. Gesamthaft 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus diesen Alterskategorien liessen sich in die Startlisten eintragen. Einzelne Sportvereine haben den Winter-Fernwettkampf kurzerhand in ihre Jugendausbildung integriert und den Jugendlichen damit die Möglichkeit angeboten, sich in einem international besetzten Wettkampf mit anderen zu messen. «Mit dieser Vorgehensweise haben diese Vereine sehr gut auf die Lockdown-Situation reagiert, in der derzeit keine Wettkämpfe angeboten bzw. bestritten werden dürfen. Vor allem jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern fehlt diese Herausforderung.» meinte  Benkert und sprach den Vereinen und Jugendtrainern ein ehrlich gemeintes Kompliment aus. Damit haben die innovativen Jugend-Coaches aus der Not eine Tugend gemacht, die zur Nachahmung empfohlen wird.

Deutlicher Sieg für Nicole Häusler
Im Gewehr-Wettbewerb schwang Nicole Häusler aus Pfaffnau/LU oben auf und lies die Konkurrenz mit deutlichem Abstand hinter sich. Nachdem sie sich am letzten Zürcher Fernwettkampf noch mit dem dritten Schlussrang begnügen musste, durfte sie sich am Winter-Wettkampf als verdiente Siegerin feiern lassen. Mehr als nur einen Achtungserfolg durfte die 13jährige Sophia Bajdunnik (St. Petersburg/RUS) für sich verbuchen. Mit einem Rückstand von 4.1 Punkten auf Häusler lag der Sieg zwar ausser Reichweite aber mit 2.2 Punkten Vorsprung auf Natalia Omeliianenko (Kyiv, UKR) durfte sie verdient den zweiten Schlussrang für sich beanspruchen.
Bei den Gewehr-Auflageschützen gewann einmal mehr Markus Rötzel (Wipperfürth-Thier, GER). In den letzten fünf Fernwettkämpfen der vergangenen zwölf Monate stand er ausnahmslos immer zuoberst auf dem (virtuellen) Podest. Er machte auch dieses mal keine Ausnahme und gewann den Wettbewerb erneut verdient.

Bronze für Josef Kläger
In der Kategorie Pistole 10m dominierten vor allem die Teilnehmer aus den anderen Ländern. Der Sieg ging an Joachim Haller (Fellbach, GER), gefolgt von Vladislav Trojan aus Kyiv (UKR). Haller, der zum ersten mal an einem Zürcher Fernwettkampf teilgenommen hatte, gab einen beeindruckenden Einstand. Mit 576 Punkten erzielte er neuen «Zürcher Fernwettkampf-Rekord». Der dritte Schlussrang wurde von Josef Kläger aus Balgach/SG erobert. Kläger ist in den Zürcher Fernwettkämpfen kein unbeschriebenes Blatt. Schon einige male hatte er sich in die Startliste eingetragen und schon mehrmals war er auf einem Podestplatz anzutreffen.
Bei den Pistole-Auflageschützen gab es eine bemerkenswerte Änderung. Die drei letzten Fernwettkämpfe wurden jeweils von Silvio Moretto (Unterstammheim/ZH) dominiert. Im Winter-Wettkampf musste er sich gleich von zwei Kollegen geschlagen geben. Romano Giovanoli (Vicosoprano/GR) durfte sich als neuer Sieger, gefolgt von Izeir Amzai (Wangen/ZH), feiern lassen.

Steigerung möglich
Die Teilnehmerzahl bei den Armbrustschützen ist noch steigerungsfähig. Wie schon in den letzten Wettbewerben hatten sich dieses mal nur wenig Armbrustschützen in die Teilnehmerlisten eingeschrieben. Dies hat vor allem mit dem Umstand zu tun, dass das trainieren mit dem SCATT (oder einem anderen elektronischen Trefferanzeigegerät) bei den Armbrust Matchschützen nicht so bekannt und verbreitet ist, wie dies bei den Gewehr- und Pistolenschützen der Fall ist. Dies schmälert die Leistungen der teilnehmenden Sportlern aber auf keinen Fall und so durften sich Dino Vich aus Thayngen/SH (Stehend-Wertung) und Roland Steinemann aus Rümlang/ZH (Kniend-Wertung) - wie schon im letzten Fernwettkampf - verdient als Sieger feiern lassen. (Markus Roth)

Ranglisten: www.zhsv.ch

Galerie

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