Schweizer Schiesssportverband

Wider den Trend

Weiss, wie man den Schiesssport in Szene setzt: Jürg Fischli (hier mit Heidi Diethelm Gerber)

Weiss, wie man den Schiesssport in Szene setzt: Jürg Fischli (hier mit Heidi Diethelm Gerber)

Am Wochenende vom 7. bis 9. Oktober trifft sich die Luftgewehr-Elite in der Linth Arena in Näfels. Organisator Jürg Fischli schafft es, mit dem Glarner Sommercupfinal einen Schiessanlass auf die Beine zu stellen, bei dem die Teilnehmerzahlen steigen und der über Schützenkreise hinaus für Interesse sorgt.

Nachdem die Linth Arena ihre Tore nach dem Umbau wieder geöffnet hat, zieht Jürg Fischli mit seinen Helfern zurück nach Näfels. Und dort wird der Tross der schweizweit besten Indoorschützen freudig erwartet. Nicht nur, weil diverse Medaillengewinner von internationalen Wettbewerben am Start stehen, sondern auch weil der aktuelle Europameister, Jan Lochbihler, vertreten sein wird. Der Solothurner der das Vorprogramm mit einem Total von unglaublichen 1998 Punkten (400, 399, 400, 400, 399) gewann, sieht sich zwar nicht als Favorit, doch als durchaus heisses Eisen. Der frischgebackene Vater überlässt die Favoritenrolle lieber seiner Konkurrenz. Diese ist auch dieses Jahr wieder breit aufgestellt. 16 Schützinnen und Schützen hatten während den Sommermonaten einen Durchschnitt von 395 Punkten erzielt. Auf Rang 17 folgt auch schon die Lokalmatadorin Gina Landolt vor ihrem Bruder Tim auf Rang 33 und André Eberhard (37.). Dieses Trio wird am Samstag ab 0900 Uhr die Glarner Farben vertreten. Beim Nachwuchs ruht die Hoffnung aus Glarner Sicht gänzlich auf den Schultern von Silvan Lendi. Der Kaltbrunner der das Vorprogramm der 104 gestarteten Nachwuchsschützen auf dem 22. Rang abschloss, dürfte sich durchaus Hoffnungen auf einen langen Finaltag machen, gilt er doch als nervenstarker Finalschütze. Die weibliche Konkurrenz ist aber immens. Vor ihm liegen gerade mal vier Nachwuchsathleten seines Geschlechts. An der Spitze duellierten sich die Westschweizerinnen Jennifer Kocher und Audrey Gogniat mit der Solothurnerin Larissa Donatiello mit einem Gesamtergebnis zwischen 1986 und 1982 Zählern.

Einmal daneben
Dem höchstdotiertesten Wettkampf der Schweiz wird am Freitagabend der Final der stehend aufgelegt Schützen voran gehen. Auch die gesetzteren Schützinnen und Schützen zeigten anhand ihrer Resultate, dass gelernt gelernt ist. Die Vereinskameraden Franz Schöpfer und Arthur Theler von Limmattal schossen 1499 und 1498 von möglichen 1500 Punkten. Auch der Walliser Daniel Troger verlor nur zwei Punkte. Damit wird auch zum Auftakt des spannenden Schiesswochenendes die Dramatik nicht fehlen, wenn um 1640 Uhr der erste Schuss fallen wird. Der Abschluss findet am Sonntag mit den Shootingmasters Finals des Schweizer Schützenverbandes statt, wo dann auch die besten Luftpistolenschützen der Schweiz zu bestaunen sind. (André Eberhard/Red.)


Interview mit Organisator Jürg Fischli
Jürg Fischli ist in der Schützenszene schlechthin als «Mister Glarner Sommercup» bekannt. Der 56 jährige Organisator aus Näfels berichtet, wie er es schafft, entgegen dem Trend für stetig steigende Teilnehmerzahlen zu sorgen. 

Was darf das Publikum dieses Jahr am Finalwochenende erwarten?
Jürg Fischli: Die besten Luftgewehrschützen der Schweiz, Europameister, Weltrekordhalter und viele interessante Begegnungen. Ich hoffe, dass wir die moderne Halle mit 600 Personen füllen und so Näfels zu einem Hexenkessel machen werden.

Landauf landab sind die Teilnehmerzahlen rückläufig. Beim Glarner Sommercup herrscht ein stetiger Aufschwung. Weshalb ist das so?
Das ist richtig, dass wir dieses Jahr 100 Schützinnen und Schützen mehr am Start hatten. Zugegeben, bei den letzten beiden Jahren die von Corona geprägt waren, hatten auch wir keinen Höhenflug. Doch die jetzige Tendenz stimmt uns sehr positiv. Die Teilnehmer schätzen dieses Wettkampfformat und reisen deshalb gerne aus der ganzen Schweiz ins Glarnerland.

Wie viele Helfer stehen Ihnen zur Verfügung?
Ich darf auf ein eingespieltes Team von rund 20 Personen zählen. In ihr Aufgabenportfolio fällt der gesamte Auf- und Rückbau der Infrastruktur, der Verpflegung, der gesamten operativen Tätigkeit während dem Finalwochenende mit Resultaterfassung, Liveübertragung, Berichterstattung im Vorfeld sowie nach dem Anlass und vielem mehr. 

Wie stemmen Sie diesen Anlass in finanzieller Hinsicht?
Die Lage in den letzten Jahren sowie der nun stattfindende Krieg mit all seinen Nebenwirkungen macht die Suche nach Investoren und Sponsoren nicht einfacher. Ich kann jedoch auf treue Sponsoren zählen, die sehen, dass nebst dem weltpolitischen Geschehen und all dem Leid auch positive Akzente durch den Sport gesetzt werden müssen. Ich konnte auf dieses Jahr die Preisgeldsumme um gar 4000 Franken erhöhen. Dies liess sich unter anderem aufgrund einer höheren Teilnehmerzahl, wie auch durch die Unterstützung von Sport Toto realisieren. 

Wo wird dieses Geld eingesetzt?
Diese Summe fliesst ausschliesslich direkt zu den Athletinnen und Athleten. Das Preisgeld wird erhöht. So gewinnt ein Schütze beim Erreichen der maximalen Punktzahl neu 500 Franken anstatt 200 bzw. 300 Franken beim Nachwuchs. Dadurch wird die Belastung beim letzten Schuss wohl nochmals grösser werden.

Wie sieht die Zukunft des Glarner Sommercups aus?
Das Ziel ist nach wie vor ein spannender Wettkampf für die Athletinnen und Athleten sowie das Publikum anzubieten. Hierzu schwebt mir immer noch die visuelle Übertragung des Zielvorgangs vor. Wir bieten seit einigen Jahren bereits die Visualisierung des Puls‘ der Schützen an, was stets für Überraschungseffekte sorgt. Eine Fernsehübertragung wäre nach 2014 als Sarah Hornung Youth Olympia Siegerin wurde auch wieder einmal schön.

Wem werden Sie die Siegerprämie überreichen?
Das ist ein Blick in die Glaskugel. Meine Prognosen waren bislang jedoch nicht so schlecht, obwohl dieses Jahr viele Athletinnen und Athleten in Hochform sind. Bei der Elite sehe ich das Trio Myriam Strässle, Muriel Züger oder Jan Lochbihler. Für den Europameister wäre es nach dem Gewinn von 2018 wieder einmal Zeit sich gegen die Damen durchzusetzen. Beim Nachwuchs tippe ich auf Audrey Gogniat aus der Westschweiz. Auflage König wird Franz Schöpfer.

Sämtliche Informationen zu den Resultaten und zum Finaltag sind auf der Homepage www.glarner-sommercup.ch zu finden.


Zeitplan

Freitag, 07. Oktober (Sommercupfinal Auflageschiessen):

Vorrunde: 1640 Uhr
Sechszehntelfinal: 1744 Uhr
Im Anschluss werden Achtel-, Viertel- und Halbfinal ausgetragen
Final: 2130 Uhr

Samstag, 08. Oktober (Sommercupfinal):

Start: 0900 Uhr
Sechszehntelfinal: 1325 Uhr
Im Anschluss werden Achtel-, Viertel- und Halbfinal ausgetragen
Final: 1750 Uhr

Sonntag, 09. Oktober (Shootingmastersfinal):

0825 Uhr bis 1530 Uhr

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