Schweizer Schiesssportverband

Starke Auftritte von Nina Christen und vom Männer-Team

Das Wettkampfglück war nicht auf der Seite von Nina Christen: An den CISM-Weltspielen in Wuhan (CHN) fehlte der Nidwaldnerin im Dreistellungsmatch Gewehr 50m ein einziges Pünktchen auf das Podest. Auch das Gewehr-Trio Bereuter/Dufaux/Lochbihler schrammte nur knapp an einer Medaille vorbei.

Auf Nina Christen ist Verlass, wenn es darauf ankommt: Die Wolfenschiesserin bewies an den CISM-Weltspielen in Wuhan (CHN) einmal mehr, dass sie ihre Leistung gerade an Titelwettkämpfen abrufen kann. Im Dreistellungsmatch Gewehr 50m der Frauen begann sie mit 394 Punkten kniend äusserst stark und lag nach einem Drittel des Programms auf Podestkurs. Auch die 397 Punkte liegend schmälerten ihre Medaillenchancen in keiner Weise. Stehend schoss sie gut, aber angesichts des hohen Niveaus nicht gut genug. Sie erzielte 387 Punkte, die Athletinnen vor ihr waren alle um 3 bis 8 Zähler besser. Die Medaille war damit weg. Nina Christen klassierte sich mit 1178 Ringen auf dem starken 5. Rang. Lediglich ein Pünktchen fehlte auf Bronze. «Das war einmal mehr eine Top-Leistung von Nina», freut sich Daniel Burger, Leiter Spitzensport beim SSV. «Leider agierte sie in der Endphase etwas unglücklich.» Die Medaille verpasste Nina Christen vielleicht auch wegen des CISM-Modus: Anders als in den Weltcups wird an den CISM-Weltspielen kein Final geschossen. Wer die Nidwaldnerin kennt, weiss, dass sie in den Finals nochmals aufdrehen und Nervenstärke beweisen kann. So ging der Sieg an Iuliia Zykova, die mit 1185 Punkten den tags zuvor aufgestellten CISM-Weltrekord ihrer Landsfrau Iuliia Karimova egalisierte. Die Norwegerin Jeanette Hegg Duestad sicherte sich mit 1182 Punkten die silberne Auszeichnung, Bronze ging mit 1179 Ringen an die Serbin Sanja Vukasinovic.

Eine starke Reaktion auf ihr durchzogenes Abschneiden im Teamwettkampf zeigte Petra Lustenberger (Rothenburg LU). Mit 1172 Punkten klassierte sie sich auf dem 16. Rang. «Das war eine respektable Leistung», lobt Daniel Burger. Vanessa Hofstetter (Neuenegg BE) war kniend und liegend gut unterwegs. Stehend verlor sie aber den Faden. Mit 1159 Punkten landete sie auf dem 29. Rang. Für das Schweizer Frauen-Gewehrteam sind die CISM World Games damit beendet.

 

Gewehr 300m Militärisches Schnellfeuer

Rangmässig noch näher an einer Medaille dran als Nina Christen waren die Schweizer Männer. Rafael Bereuter (Buttwil AG), Gilles Dufaux (Granges-Paccot FR) und Jan Lochbihler (Holderbank SO) konnten im Team-Wettkampf Gewehr 300m militärisches Schnellfeuer mit den besten Nationen mithalten. Doch am Ende waren drei Teams deutlich besser als die Eidgenossen. Der Sieg ging an China mit 1719 Punkten (neuer CISM-Rekord). Finnland, das nach den ersten beiden Ablösungen noch an der Spitze lag, sicherte sich mit 1708 Punkten die silberne Auszeichnung. Bronze ging an das Trio aus Österreich. Gernot Rumpler, Bernhard Pickl und Alexander Schmirl fehlte nur ein Zähler auf den zweiten Platz. Die Schweiz folgte mit gebührendem Abstand auf Rang 4. Rafael Bereuter (565), Gilles Dufaux (561) und Jan Lochbihler (559) kamen auf ein Total von 1685 Zählern. Sie waren damit einen Punkt besser als die Polen. Erfreulich ist, dass sich alle drei für den Einzelwettkampf vom Freitag, 25. Oktober, qualifizieren konnten. Dabei sah es gerade bei Jan Lochbihler und Gilles Dufaux zunächst gar nicht danach aus. Lochbihler erwischte einen katastrophalen Start und schoss in der ersten Kniend-Serie einen 8er, einen 9er, einen 5er und einen 7er. «Jan war sehr aufgeregt, hat kaum noch geatmet», sagt Daniel Burger. «Anschliessend hat er sich aber gefangen und einen guten Wettkampf gezeigt.» Auch Gilles Dufaux leistete sich zu Beginn einen grossen Fauxpas: Scheibenfehler im sechsten Schuss. «Danach lastete ein grosser Druck auf ihm», so Burger. Die Befürchtung, er schaffe den Sprung in den Einzelwettkampf nicht, war zum Glück unbegründet. Dufaux fing sich und zeigte nach dem Fehlstart sein Potenzial. Bei Rafael Bereuter war es genau umgekehrt. Er konnte stehend nicht ganz durchziehen und fing sich bei beiden Serien jeweils einen 6er ein.

 

Zentralfeuerpistole 25m Männer

Ohne Medaillenchance waren die Schweizer Männer im Wettkampf mit der Zentralfeuerpistole 25m. Sandro Lötscher (Gelterkinden BL) musste seine Hoffnungen nach den drei Präzisionsserien begraben. Mit 284 Punkten war sein Rückstand auf das Podest bereits zu gross. Dank 292 Punkten in den Schnellfeuerserien konnte er aber mehrere Ränge gut machen. Die 576 Punkte reichten am Ende zum 36. Rang. Genau umgekehrt verlief der Wettkampf von Steve Demierre (Auboranges FR). Mit 290 Punkten in der Präzision konnte er sich Hoffnungen auf einen Spitzenrang machen. Diese Hoffnung zerschlug sich mit der ersten Schnellfeuerserie. Mit seinen 82 geschossenen Punkten stürzte er in der Rangliste weit ab. Dank 93 und 98 Punkten in den letzten beiden Passen konnte er nochmals etwas Boden gut machen. Am Ende klassierte er sich mit 563 Zählern auf dem 64. Rang. Im Kampf um die drei Medaillen kam es gleich zu zwei Shoot-offs, in denen beide Male die Einheimischen den Kürzeren zogen. Der Ukrainer Pavlo Korostylov und der Chinese Yao Zhaonan hatten beide 588 Punkte auf dem Konto. In der ersten Shoot-off-Serie kam es dank zwei Mal 48 Punkten erneut zu einem Gleichstand. Im zweiten «Sudden Death» liess Korostylov seinem Konkurrenten keine Chance: mit makellosen 50 Zählern gegenüber 47 von Yao Zhaonan sicherte er sich Gold. Im Shoot-off um Bronze standen sich der Inder Singh Gurpreet und der Chinese Jin Yongde gegenüber. Beide hatten im Wettkampf 585 Zähler geschossen. Die finale Entscheidung war eine klare Angelegenheit für den Inder. Er siegte mit 49 Punkten gegenüber 44 von Jin Yongde.

 

Pistole 25m Militärisches Schnellfeuer Frauen

Im Team-Wettkampf Pistole 25m Militärisches Schnellfeuer der Frauen setzte sich China mit 1738 Punkten vor Nordkorea (1735) und Polen (1734) durch. Rebecca Villiger (Bad Ragaz SG) war als einzige Schweizerin am Start. In der Einzelwertung des Team-Wettkampfs klassierte sie sich mit 538 Punkten auf dem 62. Rang. Für die junge St. Gallerin ging es darum, Erfahrungen zu sammeln, die ihr dabei helfen sollen, im Einzelwettkampf vom Freitag, 25. Oktober, zu bestehen. (van)

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