Schweizer Schiesssportverband

Muriel Züger gewinnt Gold, Anja Senti Bronze

Die EM-Debütantinnen Muriel Züger und Anja Senti (v.l.) zeigen stolz ihre Gold- und Bronzemedaille.

Die EM-Debütantinnen Muriel Züger und Anja Senti (v.l.) zeigen stolz ihre Gold- und Bronzemedaille.

Zum Auftakt der nicht-olympischen 300m-Disziplinen an der Europameisterschaft in Osijek schiessen sich die EM-Debütantinnen Muriel Züger und Anja Senti zu Gold und Bronze im Liegendmatch. Silvia Guignard wird Fünfte. Bei den Männern klassiert sich Sandro Greuter als bester Schweizer auf Rang sechs.

Dass die Schweizer 300m-Gewehrschützinnen seit jeher mit zu den Besten in Europa gehören, steht fest – dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an Silvia Guignard (Zürich), Anja Senti (Bellmund BE) und Muriel Züger (Galgenen SZ), die am Mittwoch, 2. Juni 2021 zum Wettkampf Gewehr 300m liegend antraten. Muriel Züger und Anja Senti hielten dem Druck stand. Die beiden EM-Debütantinnen holten Gold und Bronze für die Schweiz.

Züger startete stark mit 99 in der ersten Serie. Die je 100 Punkte in den Passen zwei, drei und vier waren perfekt. Zum Schluss wurde es mit 99 und 97 Zählern in den beiden letzten Serien nochmals knapp. Dennoch reichte es Dank des tadellosen Mittelteils mit einem Total von 595 Punkten für den Sieg. Silber ging an Paula Wronksa aus Polen.

Der Wettkampf an der EM in Osijek war für Muriel Züger der erste internationale 300m Liegend-Einsatz überhaupt. Bisher hatte sie lediglich zweimal an den Schweizermeisterschaften Gewehr 3x20 teilgenommen. «Vor fünf Tagen hat Muriel hier an der EM im Liegend-Teil in der Dreistellung Gewehr 50m das Punktemaximum rausgeholt. Mit ihrem hervorragenden Auftritt heute und dem Gewinn von Gold zeigt sie, dass sie zu den besten Liegend-Schützinnen in Europa zählt», freut sich Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport.

Auch Anja Senti zeigte einen hervorragenden Wettkampf. Die Bernerin starte alles andere als optimal und kassierte in der ersten Serie drei 9er (97) – eine grosse Hypothek für einen der vorderen Ränge. Was Santi Senti dann aber zeigte, war stark, vor allem der Schlussteil mit je 100 Punkten in den letzten beiden Serien. Dank der höheren Anzahl erzielter Innenzehner überholte sie so die Schwedin Anna Normann. Lohn: Der verdiente Gewinn der Bronzemedaille.

«Es war nicht einfach für Anja bei ihrer ersten Teilnahme an einer EM», so Daniel Burger. Am Anfang hätte bei ihr grosse Nervosität gehrrscht. Aber der Trainerstab sei überzeugt gewesen, dass sie ganz vorne mitschiessen könne. «Anja Senti ist ein aufgehender Stern am Schweizer Schiesssport-Himmel», sagt Daniel Burger.

Routinier Silvia Guignard, die dritte Schweizer Schützin, klassierte sich mit einem Total von 593 Punkten auf Rang fünf und rundet damit die insgesamt tadellose Teamleistung der Frauen ab.

Sandro Greuter fehlt ein Punkt aufs Podest

Bei den Männern hingen die Trauben zu hoch für die Schweizer, die bereits am Mittwochmorgen ihren Liegend-Wettkampf absolvierten. Sandro Greuter klassierte sich auf Rang sechs, Gilles Dufaux wurde Neunter, gefolgt von Jan Lochbihler auf Rang 11.
Sandro Greuter zeigte insgesamt einen guten Auftritt, startete mit je 100 Punkten in den ersten beiden Serien.  Es folgten 98, 100, 100 und 99 in den folgenden Passen. Mit einem Total von 597 Punkten wurde er am Ende Sechster, ein Punkt fehlte auf Rang drei und Bronze, die sich Altmeister Rajmond Debevec holte. Gold gewann der Österreicher Gernot Rumpler (600), Silber ging an den Dänen Steffen Olsen (599.)
«Nach dem Wettkampf ärgerte sich Sandro und meinte, dass er am konstant hohen Rhythmus gescheitert sei», sagt Daniel Burger. In Anbetracht der Leistung des zweitplatzierten Dänen Olsen DEN, welcher den Wettkampf in 20 Minuten absolvierte, sie diese Einschätzung durchaus zutreffend.

Gilles Dufaux und Jan Lochbihler (der an der EM in Tolmezzo IT 2019 Dritter wurde) kassierten zu viele 9er, um die vordersten Ränge angreifen zu können. Dufaux wurde mit 596 Punkten Neunter, gefolgt mit einem Zähler Rückstand von Jan Lochbihler auf Rang 11.
 
Neu werden an den Europameisterschaften ab 2021 300m liegend keine Team-Wettkämpfe mehr durchgeführt. Diesen hätte die Schweiz, wäre angenommen die Gesamt-Punktzahl der drei Schützen im Einzelwettkampf gewertet worden, überlegen gewonnen. «Das ist bitter für unser Team», so Burger.

 

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