Schweizer Schiesssportverband

Waffen aus vier Jahrhunderten

Die Schweizermeister 2023 (v.l.): Hinten: Adrian Weber, Américo Gaspar, VSV-Fähnrich Andreas Holdener. Vorne: Bruno Reber, Daniel Kenel, Katharina Stierli, Louise Van Greunen, Herbert Grad, Rolf Beck, Marcel Geering, Hans-Peter Rüfenacht, Roland Frei, Françoise Chardonnens.

Die Schweizermeister 2023 (v.l.): Hinten: Adrian Weber, Américo Gaspar, VSV-Fähnrich Andreas Holdener. Vorne: Bruno Reber, Daniel Kenel, Katharina Stierli, Louise Van Greunen, Herbert Grad, Rolf Beck, Marcel Geering, Hans-Peter Rüfenacht, Roland Frei, Françoise Chardonnens.

Am 24. und 25. Juni trafen sich 58 Schützinnen und Schützen zur 45. Schweizer Meisterschaft der Vorderladerschützen in Oberentfelden. Dieses Jahr wurde die Schweizermeisterschaft von den Schwarzpulverschützen Musketier ausgerichtet. Die 25m- und 50m-Distanzen wurden auf der Schiessanlage Römergut in Oberentfelden und die 100m auf der nahe gelegenen Anlage Obertel in Suhr ausgetragen.

Beim Schiessen mit Schwarzpulver kommen Waffen aus vier Jahrhunderten zum Einsatz. Die Anzahl der Wettbewerbe richten sich nach den Zündsystemen und der Stellung. Die daraus resultierenden Disziplinen wurden vom Weltverband für das Vorderlader-Schiessen definiert. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es an der Schweizermeisterschaft 16 Disziplinen gibt, wovon die 15 Vorderlader Bewerbe noch in Original-Waffen aus der Zeit und Replikas bei denen es sich um Nachbauten aus der Neuzeit handelt, unterteilt.
Da die Ära der Hinterlader - Schwarzpulverwaffen im Verhältnis sehr kurz war gibt es hier nur einen Wettbewerb, der durch den VSV definiert wurde und auf 100m liegend ausgetragen wird. So gibt es am Ende 31 verschiedenen Disziplinen. Ein Teilnehmer kann bis auf eine Ausnahme (Perk. Revolver) nur in Original oder Replika starten. Jede dieser Waffen bedingt spezielle Kenntnisse und der Umgang muss mit jedem Waffentyp speziell trainiert werden. Es gibt Teilnehmer, die bis zu 9 Disziplinen absolvieren.
Das heisst in den zwei Tagen gibt es bis zu 4,5 Stunden aktive Schiesszeit. Bereits beim Laden muss mit voller Konzentration gearbeitet werden damit Pulver, Kugel und Zünder in der richtigen Reihenfolge geladen werden.
Eine Passe besteht aus 13 Schuss und nur mit der richtigen Routine ist das in 30 Minuten zu schaffen. Das gilt speziell für das liegend Schiessen, wo nach jedem Schuss zum Laden aufgestanden werden muss.
Da es pro Disziplin nicht immer genügend Schützen oder Waffen gibt wurden bei einigen Disziplinen die Original & Replika zusammengelegt. So konnten an der diesjährigen Schweizermeisterschaft 23 Schweizermeister Titel vergeben werden.

Rüfenacht und Frei dominieren
Der Bottenwiler Gewehrschütze Hans-Peter Rüfenacht erreichte mit der Steinschloss Muskete sagenhafte 97 Ring. Mit der Luntenmuskete stehend setzte er, wie schon öfters, die Treffer zehnmal ins Zentrum. Mit der Lunte kniend gelang es Ihm nur neunmal. Herbert Grad aus Thal hingegen gelang dies zehnmal und entschied diesen Wettbewerb für sich und egalisiert damit den Schweizer Rekord gehalten von Hans-Peter Rüfenacht aus dem Jahr 2011. Insgesamt konnte sich Hans-Peter Rüfenacht 5 der 23 Titel sichern.
Roland Frei aus Würenlos gelang es, vier Schweizermeistertitel mit dem Gewehr für sich zu entscheiden. Bei den Pistolenschützen waren die Titel hingegen besser verteilt.
Pünktlich konnten die Schützen zur Rangverkündigung begrüsst werden. Unter sengender Sonne und einer kurzen Grussadresse des OK Präsidenten Hans-Peter Rüfenacht sowie einer Schweigeminute zu Ehren unseres kürzlich verstorbenen Ehrenpräsidenten Mario Margadant, erfolgte die Siegerehrungen, die vom VSV-Präsidenten Damian Gamma in zügiger Manier durchgeführt wurde.
Nur dank den zahlreichen Helfern kann so ein Anlass reibungslos von statten gehen. Großartig war auch die Leistung auf dem Sektor der Verpflegung. (Roland Brägger)
Weitere Informationen

 

swiss_olympic_member.png Swisslos_Logo.png Logo_LoRo.jpg